Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Junge findet Scherbe und schickt sie ans Museum
Die Reaktion des Römisch-germanischen Museums in Köln sorgt in den sozialen Medien für Begeisterung.
KÖLN (seda/dpa) Ein sechsjähriger Junge aus Köln hat im Garten eine Tonscherbe gefunden und sie an das Römisch-germanische Museum geschickt – in der Hoffnung auf einen antiken Fund. Dazu hatte ihm sein Vater, der evangelische Pfarrer Sebastian Baer-henney, geraten. Der Junge schrieb einen Brief und verschickte die Scherbe. Wenig später antwortete ein Mitarbeiter des Kölner Museums ausführlich in einem Brief.von den alten Römern stammte die Scherbe, die er im Garten der Eltern in Köln ausgebuddelt hatte, aber nicht.
„Alle Wissenschaftler haben sich das Fundstück angesehen und lange gerätselt, um was es sich handeln könnte“, schreibt der Mitar- beiter. Ein Forscher sei schließlich auf die Idee gekommen, dass die Scherbe aus Ton gefertigt ist. „Deine Scherbe stammt von einem riesigen Tonrohr, das damals in der Erde vergraben war und durch daswasser geflossen ist.“Die Scherbe stamme wahrscheinlich aus dem 19. Jahrhundert. Der Schreiber empfiehlt dem Jungen: „Du solltest sie schön aufbewahren und Deinen Freunden zeigen.“
Die Familie des Sechsjährigen ist begeistert. Am Samstag postete sein Vater ein Foto des Briefs auf Twitter. Ein solcher Brief mache Kindern Mut, schrieb Baer-henney, und bedankte sich bei den Mitarbeitern des Museums. Rund 22.000 Menschen gefiel das bereits einen Tag später, der Beitrag wurde mehr als 3700 Mal geteilt. Viele Nutzer sind gerührt vom Einsatz des Museums. Einer schreibt: „Jetzt hab ich Pippi in den Augen. Die Welt ist gut.“
Die Museumsdirektion bestätigte den Fall am Wochenende. Es gebe öfter derartige Zusendungen von Kindern, hieß es außerdem, – auf die immer eingegangen werde.