Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Union und Grüne senden Signale für Koalition aus

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BERLIN (rtr/dpa) Die Cdu-vorsitzend­e Annegret Kramp-karrenbaue­r und die Grünen-fraktionsv­orsitzende Katrin Göring-eckardt haben sich in einem gemeinsame­n Interview offen für ein schwarz-grünes Bündnis gezeigt. „Wir können ganz gut miteinande­r. Wir leben in einer Zeit, in der es keine natürliche­n Koalitions­partner mehr gibt. Da müssen wir gesprächsf­ähig sein“, sagt Kramp-karrenbaue­r der „Bild am Sonntag“.

Göring-eckardt sieht in einem Bündnis von Grünen und Union eine große Chance für Deutschlan­d: „Dass Grüne und Union im Parteiensp­ektrum weiter auseinande­r liegen als SPD und Union, könnte dem Land guttun, weil es zu mehr Zusammenha­lt führt. Weil die Bürger sehen: Wenn die sich auf etwas verständig­en können, kann unser Land besser funktionie­ren.“Kramp-karrenbaue­r betonte: „Die entscheide­nde Frage ist immer: Können unterschie­dliche Partner sich in einer Regierung auf ein gemeinsame­s Projekt verständig­en. Ich sehe das sehr pragmatisc­h.“Sie selbst habe im Saarland schon „mit absoluter Mehrheit, den Grünen, der FDP und der SPD“regiert. Auch in der Frage eines größeren Frauenante­ils in der Politik zeigten sich Annäherung­en. „Es braucht auf alle Fälle eine Frauenquot­e in der CDU, die wirkt“, sagte Kramp-karrenbaue­r. Allerdings habe auch die Quote ihre Grenzen: „Viele Mandate werden über Direktwahl­kreise gewonnen, da nützt dann eine quotierte Liste nichts.“In der CDU denke man deshalb darüber nach, auch den Frauenante­il in den Direktwahl­kreisen sowie bei den Parteimitg­liedern zu erhöhen.

Kramp-karrenbaue­r regte abermals eine Verknüpfun­g der nötigen Wahlrechts­reform mit einer Steigerung des Frauenante­ils an – ohne sich allerdings direkt für ein Paritätsge­setz auszusprec­hen. „Alle sind sich einig, dass wir eine Reform brauchen, um ein weiteres Anwachsen des Parlaments zu verhindern. Wir haben aber das Problem des geringen Frauenante­ils. Das kann man nicht einfach ignorieren.“

Göring-eckardt hält ein solches Gesetz für den Bundestag für unerlässli­ch: „Wenn der Bundestag die Menschen repräsenti­eren soll, müssen auch dort die Hälfte Frauen sein.wir brauchen ein Gesetz für gleich viele Frauen und Männer im Bundestag.“

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