Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

3:2 gegen Bayer – Dortmund beendet Sieglos-serie

In einem mitreißend­en Bundesliga-spiel strauchelt der BVB zwar gegen die Leverkusen­er, fällt aber diesmal nicht.

- VON DORIAN AUDERSCH

DORTMUND Viel spannender hätte die Ausgangsla­ge vor dem Duell der beiden West-klubs kaum sein können. Der seit drei Ligaspiele­n sieglose Tabellenfü­hrer aus Dortmund empfing das bis dato stärkste Team der Rückrunde aus Leverkusen – und brauchte unbedingt drei Punkte, um den am Vortag herangerüc­kten FC Bayern auf Distanz zu halten. Diese Mission hat das Team von Trainer Lucien Favre erfüllt: Der 3:2 (2:1)-Sieg gegen die Werkself verschafft dem BVB wieder Luft im Titelrenne­n. Der Tabellenfü­hrer wackelte zwar gegen Leverkusen, doch er fiel nicht.

Dortmunds Ex- und Bayers Jetzt-trainer Peter Bosz veränderte im Vergleich zum Europa-league-aus gegen Krasnodar seine Startforma­tion auf drei Positionen: Sven Bender, der vor seinem Wechsel zur Werkself acht Jahre das Trikot des BVB trug, Tin Jedvaj sowie Julian Baumgartli­nger ersetzten Aleksandar Dragovic, Wendell und Lucas Alario. Borussia Dortmunds Trainer Lucien Favre musste auf der anderen Seite unter anderem auf die noch nicht genesenen Leistungst­rä- ger Marco Reus und Lukasz Piszczek verzichten.

Leverkusen begann selbstbewu­sst, hatte viel Ballbesitz und durch Kai Havertz den ersten Abschluss, doch der Schuss des 19-Jährigen war zu hoch angesetzt (3.). Die Gäste blieben das aktivere Team, allerdings zunächst ohne wirklich zwingende Offensivak­tionen – bis sich Sven Bender vorwagte und nach Vorarbeit von Julian Brandt aus rund 15 Metern abzog. Der vielverspr­echendever­such des Abwehrchef­s ging links am Tor vorbei (20.), ebenso wie wenige Minuten später der von Havertz (23.).

Doch dann war Dortmund plötzlich im Spiel, zog das Tempo an und erspielte sich zumindest halbwegs gefährlich­e Chancen. Eine davon zog eine für Bayer folgenschw­ere Ecke nach sich. Sancho trat das Leder von rechts Richtung Dan-axel Zagadou, der Jonathan Tah abschüttel­te, den linken Fuß hinhielt und aus kurzer Distanz die den Spielverla­uf auf den Kopf stellende Führung für Favres Team erzielte (31.).

Bayer war kurz beeindruck­t, doch verlor seine Linie nicht. Das zahlte sich zügig aus. Havertz und Kevin Volland passten sich durch die Dortmunder Hintermann­schaft, ehe letzterer aus knapp 17 Metern zum 1:1 traf (37.). Nur eine Minute später stellte jedoch der im Strafraum sträflich ungedeckte Sancho mit einem sehenswert­en Volley ins lange linke Eck den alten Abstand wieder her. Die dafür maßgeschne­iderte Flanke kam von Abdou Diallo.

Die zweite Halbzeit begann erneut mit einer Leverkusen­er Sturmund-drang-phase, die diesmal aber nicht lange andauerte und in einen offenen Schlagabta­usch überging. Als Mario Götze dann nach einer knappen Stunde an der Strafraumg­renze völlig freie Schussbahn hatte, ließ sich der Weltmeiste­rtorschütz­e von 2014 nicht lange bitten und vollendete eine flache Hereingabe von Achraf Hakimi präzise ins linke untere Eck (60.).

Es war die Vorentsche­idung in einem phasenweis­e mitreißend­en Spiel, das anschließe­nd noch einige Höhepunkte zu bieten hatte – nicht nur wegen des per Videobewei­s aberkannte­n 4:1 durch Paco Alcacer (63.). Jonathan Tah stellte mit einem wuchtigen Kopfball nach einem Freistoß von Julian Brandt den Anschluss her und sorgte für eine hitzige Schlusspha­se (75.), die aber auch mit fünf Minuten Nachspielz­eit keine spielstand­sverändern­de Wirkung hatte.

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FOTO: AP Traumtor: Dortmunds Jadon Sancho (r.) trifft per Volleyabna­hme zum 2:1.

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