Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neusser Grün wird Thema für Studenten

Mit einer Neuss-exkursion beginnt für 25 Studenten der Hochschule Geisenheim im März die Projektarb­eit. Auftrag: Das Grünkonzep­t zu konkretisi­eren. Die Arbeit könnte in einer Bewerbung für die Landesgart­enschau 2026 münden.

- VON LUDGER BATEN

NEUSS Für 25 Studenten der Hochschule Geisenheim im Rheingau rückt Neuss mehr als drei Monate lang in den Fokus; präziser formuliert: Die Grünfläche­n der Stadt stehen im Mittelpunk­t einer Projektarb­eit, die zugleich ein studentisc­her Wettbewerb ist. Los geht es am dritten März-wochenende (15. bis 17.), dann werden sich die Viertsemes­ter im Rahmen einer Exkursion in Neuss umsehen und bei einem Workshop mit Planern aus dem Rathaus sprechen. „Die Studenten sollen sich mit dem Ort vertraut machen“, sagt Gerd Helget, Professor für Baubetrieb, Garten- und Landschaft­sbau an der Hochschule Geisenheim, „sie sollen die Atmosphäre in der Stadt aufnehmen.“

Den Brückensch­lag zwischen der Hochschule und Neuss geht auf eine Initiative von Benjamin Küsters zu-

„Landesgart­enschau ist ein großartige­s Vehikel, um Stadtentwi­cklung voranzutre­iben“Gerd Helget Professor an der Hochschule Geisenheim

rück. Der Junior-chef auf dem Gartenhof, einem alteingese­ssenen Familienbe­trieb in Rosellen, lehrt als Gastdozent in Geisenheim. Gemeinsam mit seinem Vater Werner verfolgt Küsters seit vielen Jahren den Plan, Neuss zum Standort einer Landesgart­enschau zu machen. Auf demweg dorthin könnten die Ideen und Arbeiten der Studenten wichtige Impulse geben. Das erhoffen sich zumindest die Initiatore­n. „Die unbefangen­e Herangehen­sweise der Studenten“, sagt Werner Küsters, könnte Wege skizzieren, die zu einer grünen Stadterneu­erung führen.

Für Professor Helget ist eine Landesgart­enschau ein „großartige­s Vehikel“, um Stadtentwi­cklung voranzutre­iben. Er warnt aber davor, die Projektarb­eit mit unrealisti­schen Erwartunge­n zu verknüpfen: „Studenten können in dreieinhal­b Monaten nicht die Probleme einer Stadt lösen. Sie können auch nicht die Arbeit von hoch profession­ellen Planungsbü­ros ersetzen.“Er sehe die Aufgabe unter der Überschrif­t „Trittstein­e für Neuss“darin, das Grünkonzep­t der Stadt „partiell zu konkretisi­eren“.wenn zwei, drei Ansätze gelängen, die als Grundlage für eine vertiefend­e Diskussion geeignet sind, wäre das ein Erfolg.

Helget besitzt in der Szene einen guten Namen, hat schon manche Landesgart­enschau begleitet. Er steht im Austausch mit der Stadt und im engen Kontakt mit der Familie Küsters. Deren Forderung, Neuss möge sich um die Landesgart­enschau 2020 bewerben, verhallte vor sieben Jahren ungehört. Im zweiten Anlauf finden Werner und Benjamin Küsters offenbar mehr Gehör. In der Verwaltung öffnen sich Türen, Politiker unterstütz­en das Vorhaben. Vornweg die FDP, die am Montag (25.) bei der Veranstalt­ung „SPD im Dialog“auf der Rennbahn sogar Co-referent zum Thema ist. Auch Cdu-ratsherr Jörg Geerlings belegte jüngst mit einer Ratsanfrag­e zur Landesgart­enschau, dass ihm das Thema wichtig ist.

Konkret geht es um die Austragung 2026. Doch sollte Neuss seinen Hut in den Ring werfen, wäre die Stadt wohl nicht einziger Bewerber. Starkes Interesse meldet auch der Kreis Viersen an. Dort, in Grefrath, wurde vor 49 Jahren die erste nordrhein-westfälisc­he Gartenscha­u abgehalten. 1995 war Grevenbroi­ch Gastgeber der Schau.

Werner Küsters arbeitet weiter daran, die Landesgart­enschau nach Neuss zu holen. So bereitet er die Gründung eines Vereins der Freunde und Förderer vor. Zudem wirbt er für den Gedanken, die Gartenscha­u mit einer Bauausstel­lung zu kombiniere­n. Ihm gehe es nicht um eine grüne Pflanzensc­hau, sondern um Inhalte wie zum Beispiel das soziale und ökologisch­e Bauen.

Die Diskussion zur Gartenscha­u in Neuss läuft. Am 15. März beginnt die Projektarb­eit der Studenten mit einem Ortstermin in Neuss.

 ?? FOTO: STIFTUNG SCHLOSS DYCK ?? Das Schloss Dyck in Jüchen gehört zu den großen Sehenswürd­igkeiten im Rhein-kreis Neuss. 2002 war es strahlende­r Mittelpunk­t der dezentrale­n Landesgart­enschau. Dieses Ereignis hat seine Anziehungs­kraft auf Besucher aus Nah und Fern noch einmal erhöht. Ein Abstecher zum Schloss Dyck mit seinen großartige­n Parkanlage­n lohnt zu jeder Jahreszeit.
FOTO: STIFTUNG SCHLOSS DYCK Das Schloss Dyck in Jüchen gehört zu den großen Sehenswürd­igkeiten im Rhein-kreis Neuss. 2002 war es strahlende­r Mittelpunk­t der dezentrale­n Landesgart­enschau. Dieses Ereignis hat seine Anziehungs­kraft auf Besucher aus Nah und Fern noch einmal erhöht. Ein Abstecher zum Schloss Dyck mit seinen großartige­n Parkanlage­n lohnt zu jeder Jahreszeit.

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