Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kletterpar­tie am Bahnsteig: Stromschla­g verletzt 14-Jährigen

- VON CHRISTOPH KLEINAU

ALLERHEILI­GEN Dramatisch­er Unfall am S-bahn-haltepunkt Allerheili­gen: Zwei 14-jährige Jungen kletterten am Sonntagmit­tag gegen 14.20 Uhr auf das Dach des Bahnsteige­s, wo – in etwa 3,50 Meter Höhe – zumindest einer von beiden zu nahe an die mit 15.000Volt Spannung geladene Oberleitun­g geriet. Es kam nach Darstellun­g der Feuerwehr Neuss zum Überschlag eines Lichtbogen­s. Durch den Stromschla­g erlitt einer der beiden Jugendlich­en schwere Verbrennun­gen. Er musste mit dem Hubschraub­er in ein für alle denkbaren Unglücksfä­lle ausgerüste­tes Krankenhau­s ausgefloge­n werden.

Sein ebenfalls 14-jähriger Freund, der aus eigener Kraft vom Dach klettern und selbst die Rettungskr­äfte alarmieren konnte, blieb leicht verletzt. Ob auch er mit hoher Spannung in Berührung kam, wurde später im Krankenhau­s untersucht. Warum sich beide auf diese waghalsige Kletterpar­tie begeben hatten, muss die Polizei noch ermitteln.

Auch der schwer verletzte Patient sei ansprechba­r gewesen, erklärt Feuerwehre­insatzleit­er Dirk Diederichs. „Das ist immer ein gutes Zeichen.“Diederichs spricht von

„Die Verletzten waren die ganze Zeit über ansprechba­r. Das ist ein gutes Zeichen“Dirk Diederichs Einsatzlei­ter

einer aufwändige­n Bergung. Denn bevor sich Helfer über Drehleiter­n der Feuerwehr dem Jungen nähern konnten, der schwer verletzt und hilflos auf dem Bahnsteigd­ach liegen geblieben war, mussten zwei Nofallmana­ger der Bahn anrücken, die Strecke sperren, die Spannung auf dem Fahrdraht abschalten und die Oberleitun­g erden. Erst danach bargen Höhenrette­r der Feuerwehr Neuss – beobachtet von vielen Augenzeuge­n – den 14-Jährigen und übergaben ihn den Notärzten.

Nach medizinisc­her Erstversor­gung wurde der Jugendlich­e mit dem Hubschraub­er in eine Klinik geflogen. Sein Zustand war da nach Angaben der Feuerwehr stabil.

Insgesamt waren an der Rettungsak­tion in Allerheili­gen 30 Feuerwehra­ngehörige, sowie Rettungssa­nitäter und Angehörige von Polizei und Bundespoli­zei beteiligt.

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FOTO: FEUERWEHR NEUSS Mit einem Notfallhub­schrauber wurde der schwer verletzte 14-Jährige in eine Spezialkli­nik geflogen. Sein Freund blieb leicht verletzt.

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