Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Karneval in Jüchen: Elferrat Garzweiler tagt vor vollem Haus
Die traditionelle Karnevalssitzung in der Peter-giesen-halle war mit etwa 400 Besuchern ausverkauft. Ein Höhepunkt: der Auftritt des Jan-van-werth-reiterkorps.
GARZWEILER Albert Schiffer ist Vorsitzender des Elferrats Garzweiler und war Samstag wiedermal mächtig stolz: Die traditionelle Karnevalssitzung in der Peter-giesen-halle war mit etwa 400 Besuchern ausverkauft. So war es auch in dicken Lettern am Eingang zu lesen. Und den Gästen wurde einiges geboten. Schon der Auftakt war beeindruckend: Das Jan-van-werth-reiterkorps aus Köln war mit rund 150 Mitgliedern angereist – alleine ihr Einmarsch dauerte mehrere Minuten. Musik und Tanz waren die eindeutigen Favoriten der begeisterten Gäste, die sich einfallsreich kostümiert hatten. Die beiden Büttenredner hatten es dagegen mehr oder weniger schwer.
Erster Höhepunkt war der Auftritt des Kölner Reiterkorps. Helga und Wolfgang Arnold wurden als Jan und Griet 2019 präsentiert, mindestens ebenso beeindruckend: Die Leistungen des Tanzpaares Britta Schwadorf und Florian Dick. Anschließend standen Katharina Lux und Mick Müllenberg im Mittelpunkt: Die Proklamation des Kinderprinzenpaares erfolgte kurz und schmerzlos, die „Dance Kids“unter der Leitung von Julia Schiffer und Sabrina Bossens gaben fulminante Kostproben ihres Könnens. Anschließend folgte ein Spannungsdelle, denn Büttenredner Ralf Kuhn in seiner Rolle als „Ne Usjeflippte“sollte es nicht gelingen, das Publikum für sich und seinen Beitrag zu begeistern. „Fährst du in Urlaub?“, fragte er einen Mann mit Glatze.wie er darauf kam: „Du hast die Haare schon eingepackt.“Es war laut in der Halle und Ralf Kuhn lieferte eine ungewöhnliche Zugabe – ungewöhnlich nicht nur, weil niemand lautstark danach verlangt hatte: Er riet dem Publikum bittersüß, beim nächsten Büttenredner aufmerksamer zu sein.
Volker Weininger war als „Der Sitzungspräsident“ein ganz anderes Kaliber – einer, der so tat, als wäre er sternhagelvoll und dem es größtenteils gelang, die Aufmerksamkeit der Besucher auf seinen Vortrag zu lenken – einen Vortrag, der äußerst amüsant war. Wer genau hinhörte erfuhr unter anderem, wie ein Veganer-roulette funktioniert: „In einer Schüssel mit Soja-frikadellen befindet sich eine ‚echte Frikadelle’.“„Der Sitzungspräsident“hatte auch seine eigene Definition vom Köln-marathon: „15 Brauhäuser in 12 Stunden.“Und er kennt Damenkegelclubs, deren Mitglieder so durstig sind, „dass die Hühner von Verpoorten eine Urlaubssperre bekommen, wenn die auf Kegeltour sind“.
Zur überaus ausgelassenen Stimmung trugen auch die „Magic Dancers“aus Remagen bei: Viele Besucher standen vor Begeisterung auf den Stühlen, als die Tänzerinnen und Tänzer vor der Kulisse„köln bei Nacht“atemberaubende Hebe- und Wurffiguren zeigten. Ebenso freute sich die Große Rheydter Prinzengarde über einen vielumjubelten Auftritt und die Formation „Hätzblatt“bewies mit ihrem tollen Stimmungslieder-medley, warum es gerade bei den Jungs aus dem Raum Heinsberg/erkelenz so gut läuft. Zum gut vierstündigen Programm gehörten auch die „Stroßeräuber und die bekannte Kölner Formation „de Boore“mit Stimmungshits, die selbst Karnevalsmuffel kennen. „Elferrats-eigengewächse“zeigten den „Wiever Dance“, und es war schon deutlich nach Mitternacht, als das offizielle Programm seinem Ende entgegen ging.