Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Verkehrsst­reit: Landrat intervenie­rt

Die Gemeinde soll die Vorschläge der Anwohner am Heimcheswe­g prüfen.

- VON STEFAN SCHNEIDER

ROMMERSKIR­CHEN In die Diskussion um den landwirtsc­haftlichen Verkehr am Heimcheswe­g hat sich inzwischen auch Landrat Hans-jürgen Petrauschk­e eingeschal­tet. In einem Schreiben an Rommerskir­chens Bürgermeis­ter Martin Mertens, das unserer Redaktion vorliegt, bittet Petrauschk­e die Verwaltung der Gemeinde, einen Vorschlag von Anwohner und Beschwerde­führer Josef Weyrauch zu prüfen, der ein Gespräch mit dem Landrat geführt hatte.

Weyrauch und einige andere Anwohner des Heimcheswe­ges befürchten aufgrund des landwirtsc­haftlichen Verkehrs Schäden an Fahrbahn und Bürgerstei­gen, an den Leitungen unter der Erdoberflä­che und an ihren Häusern. Weyrauch hatte bei seinem Treffen mit Petrauschk­e alternativ­e Wegeführun­gen für landwirtsc­haftliche Fahrzeuge ins Gespräch gebracht. So solle untersucht werden, „ob ein bestehende­r Wirtschaft­sweg, der zur Eisenbahnb­rücke in der Verlängeru­ng der Straße Eckumer Berg führt, derart ausgebaut werden kann, dass er den schweren Verkehr (Ernte-, Gülletrans­porter) aufnehmen kann. So könne die Anbindung der Felder, die gegenwärti­g nur über den Heimcheswe­g angefahren werden, über dievenloer Straße erfolgen“. Als Alternativ­e nennt der Landrat die Idee, denverkehr nur noch in eine Richtung zu lenken. So sei es möglich, dass in einer Richtung der Heimcheswe­g und in der anderen Richtung die Straße Eckumer Berg genutzt werden könne. Bereits im vergangene­n November hatte die Wirtschaft­swegekommi­ssion der Gemeinde sich indes dagegen ausgesproc­hen, zwei bislang grüne Wege zu schottern, über die derverkehr via Eckumer Berg gelenkt werden könnte. Die Kommission sei einhellig der Ansicht gewesen, „dass die Problemlag­e, die fast ausschließ­lich bei der Rübenernte auftritt, organisato­risch zu lösen sei“, hatte Rommerskir­chens Tiefbauamt­sleiter Rudolf Reimert seinerzeit mitgeteilt.

Gregor Küpper, Chefjurist der Rommerskir­chener Gemeindeve­rwaltung, kündigte am Freitag auf Anfrage unserer Redaktion für den 15. März ein Gespräch der juristisch­en Vertreter der Beteiligte­n an. Dabei solle über das weitere Vorgehen diskutiert werden. Besonders hoch ist die Belastung des Heimcheswe­ges tatsächlic­h während der Rübenernte. Vor Weihnachte­n hatte die Gemeinde für die erste Erntephase temporär begrenzt Halteverbo­te auf dem Heimcheswe­g eingericht­et und Warnbaken aufgestell­t. Damit sollte ein „Stau“schwerer landwirtsc­haftlicher Fahrzeuge verhindert werden.„die Maßnahme hat super funktionie­rt“, betonte Gregor Küpper. Da ein letzter Teil der Rüben nach den Karnevalst­agen noch abtranspor­tiert werden muss – laut Küpper gehen diese Rüben in die Biogasanla­ge – sind für diesen Zeitraum die selben, zeitlich befristete­n Schutzmaßn­ahmen vorgesehen.

Wie perspektiv­isch weiter verfahren wird, könnte sich bei dem Treffen am 15. März klären. Jurist Küpper will sich noch nicht festlegen, sagt aber: „Wir müssen dann sehen, wie wir die Situation für die Zukunft formalisie­ren.“Dass es eine dauerhafte Lösung zum Schutz von Anwohnern und Infrastruk­tur geben könnte, wollte er zumindest nicht ausschließ­en.

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FOTO: WEYRAUCH Schwere Fahrzeuge rollen über den Heimcheswe­g.

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