Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
TV Korschenbroich trotzt Aufstiegsfavorit Punkt ab
Trainersohn Mats Wolf trifft sieben Sekunden vor dem Schlusspfiff zum 26:26 des Handball-regionalligisten bei SG Ratingen.
KORSCHENBROICH Hätte der TV Korschenbroich in der Anfangsphase der Saison nicht so viele Punkte (unnötig) liegen lassen, könnte er jetzt wohl um den Titel in der Handball-regionalliga West (und den damit verbundenenwiederaufstieg in die Dritte Liga) mitspielen. Immerhin holten die Korschenbroicher aus den drei „Top-spielen“gegen die tatsächlichen oder vermeintlichen Spitzenteams TUS Opladen, TSV Bonn und SG Ratingen stolze 5:1 Zähler.
Den einzigen Punkt gaben sie dabei am Mittwochabend im Nachholspiel beim selbsternannten Aufstiegsanwärter SG Ratingen ab, der nach dem 26:26 (Halbzeit 13:9) und der voraufgegangenen 22:23-Niederlage gegen Spitzenreiter MTV Dinslaken nun schon vier Zähler Rückstand auf den Tabellenführer hat. Und sich langsam mal fragen sollte, was er da tut. Denn das „Spitzenspiel“der mit drei makedonischen Nationalspielern gespickten und kurzfristig mit den Ex-vikings Alexander Oelze und Thomas Bahn verstärkten Truppe wollten gerade mal 100 Zuschauer sehen. Darunter eine stattliche Abordnung aus Korschenbroich, die zumindest akustisch die Lufthoheit hatte in der Sporthalle Ratingen-west. Auf dem Parkett hingegen bestimmten über weite Strecken die favorisierten Gastgeber das Geschehen, vergaßen aber wie schon gegen Dinslaken zwischenzeitlich, den Sack zuzumachen.
So führte die SG vor allem dank Alexander Oelze (am Ende mit 10/3 Toren bester Werfer) nach 48 Minu- ten mit 20:15. Doch der TVK kämpfte sich dank einer aufopferungsvoll kämpfen Abwehr und einem stark haltenden Felix Krüger zwischen den Pfosten immer wieder heran. „Korschenbroich war sehr gut auf unser Angriffsspiel eingestellt,“, musste Ratingens Co-trainer Marcel Müller zugeben.
Dreieinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff führten die Hausherren immer noch mit 24:21. Doch Saschawistuba (2), Nicolai Zidorn und Philip Schneider glichen bis zum 25:25 65 Sekunden vor der Schlusssirene aus. Oelze brachte mit seinem zehnten Treffer die Ratinger bei 59:16 Minuten auf der Spieluhr wieder in Vorlage. Dirk Wolf nahm 25 Sekunden vor dem Schlusspfiff eine Auszeit, und den darin angesagten Spielzug vollendete Trainersohn Mats Wolf 18 Sekunden später zum 26:26. Eine Auszeit und der letzte Angriff der Hausherren brachten keine Wende mehr, sondern Frust: „Natürlich sind wir enttäuscht. Die vier Tage frei werden uns gut tun. Danach werden wir die Fehler analysieren und professionell weiter arbeiten,“kündigte Co-trainer Marcel Müller an.
Beim TVK herrschte hingegen eitel Freude. „Gegen Ratingen muss man keinen motivieren. Für uns ist das eine schöne Sache. Ich hoffe, dass wir diese Leistung auch gegen die Teams bringen können, die unter uns stehen“, sagte Dirk Wolf. Gegen ein solches, seinen Ex-klub Adler Königshof, geht es nach der Karnevalspause (9. März, 19.30 Uhr, Waldsporthalle) weiter. Ihrem Saisonziel, einem Platz unter den ersten Fünf, sind die Korschenbroicher ein erhebliches Stück näher gekommen.
Die Torefür den TVK in Ratingen erzielten Wistuba (6), Jennes (3), Brinkhues (1), Zidorn (2), Christall (1), Wolf (3), Biskamp (6/2), Fütterer (1) und Schneider (3).