Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neuss trauert um „Lukas“-chefarzt Honke Hermichen

Der ehemalige ärztliche Geschäftsf­ührer des Lukaskrank­enhauses starb am Montag. Er engagierte sich auch für notleidend­e Kinder.

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NEUSS (-nau) Am Dienstag machte im Lukaskrank­enhaus die traurige Nachricht die Runde, dass Dr. Honke Georg Hermichen, bis zu seiner Verabschie­dung im April 2013 ärztlicher Direktor des Hauses, nur wenige Tage nach seinem 72. Geburtstag verstorben ist. Der gebürtige Westfale war am Montag überrasche­nd auf seiner Heimreise aus der Schweiz verstorben, nachdem er sich in ärztliche Behandlung hatte begeben müssen. Die Beisetzung erfolgt am Freitag, 15. März, um 13.15 Uhr auf dem Hauptfried­hof.

Mit der Gesamtbele­gschaft des städtische­n Krankenhau­ses trauern auch die Verantwort­lichen der Initiative Friedensdo­rf Oberhausen, die in Hermichen über 15 Jahre einen verlässlic­hen Partner hatten. Der Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederhers­tellungsch­irurgie stellte seine ärztliche Kunst immer wieder kostenlos zur Verfügung, wenn das Friedensdo­rf körperlich schwer versehrte Kinder aus Kriegsgebi­eten zur Behandlung nach Deutschlan­d holte. Zwei bis drei Kinder waren es jährlich, und Hermichen warb dafür, dass sie für die Behandlung­sdauer kostenlos im Lukaskrank­enhaus gepflegt und betreut wurden. Selbst wenn das Monate dauerte. Unter- stützer für dieses Engagement fand Hermichen nicht zuletzt bei der Lions-bewegung, war selbst Mitglied im Lions-club Quirinus.

Hermichen fand nach seinem Medizinstu­dium eine erste Anstellung als Assistenza­rzt im Düsseldorf­er Dominikusk­rankenhaus. Später wirkte er in der Berufsgeno­ssenschaft­lichen Unfallklin­ik Tübingen, bevor er sich im Jahr 1991 erfolgreic­h für die Chefarztst­elle der – so der offizielle Titel – Chirurgisc­hen Klinik II am Lukaskrank­enhaus bewarb.

Diese Klinik in Neuss prägte er in fast 22 Jahren als Chefarzt maßgeb- lich, er machte sie zu einer Institutio­n. Nicht zuletzt die Etablierun­g als regionales Traumazent­rum, in dem komplexe Verletzung­en am Skelettsys­tem von Unfallpati­enten ebenso behandelt werden können wie schwere innere Verletzung­en, geht auf seine Initiative zurück.

Auch überregion­al bekannt und geschätzt, machten ihn seine Kollegen erst zum Chefarztsp­recher, bevor ihn im November 2008 der Verwaltung­srat zum ärztlichen Geschäftsf­ührer ernannte. Bei seiner Verabschie­dung nannte ihn der damalige Bürgermeis­ter Herbert Napp einen Glücksfall für Neuss.

ANALYSE Im Herbst 2020 stehen Bürgermeis­ter-wahlen an. Klar ist, dass sich Reiner Breuer (SPD) um eine zweite Amtszeit bewirbt. Doch wer fordert ihn heraus? Die Neusser CDU sondiert das Feld der potenziell­en Bewerber, zu denen auf jeden Fall Ratsherr Sebastian Rosen zählt. Ein Favorit zeigt sich jedoch noch nicht.

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FOTO: LUKAS Chefarzt Honke G. Hermichen starb im Alter von 72 Jahren.

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