Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Müll trennen will gelernt sein

Gelb, grün, braun oder schwarz? Manchmal ist es mit der Müllsortie­rung gar nicht so einfach. Die Zweitkläss­ler der Friedenssc­hule in Nievenheim wissen aber jetzt Bescheid: Sie erhielten am Mittwoch Umweltunte­rricht von der EGN.

- VON MAREN KÖNEMANN

NIEVENHEIM 34 Kinderauge­n staunen nicht schlecht, als der Joghurtbec­her unter der Hitze des „Monsterföh­ns“einfach dahinschmi­lzt. Gerne nehmen sie die in sich zusammenge­fallenen Kunststoff­reste als Andenken mit nach Hause. Doch beim Umweltunte­rricht lernten die Schüler der Friedenssc­hule in Dormagen am Mittwoch nicht nur, wie Kunststoff­recycling funktionie­rt. Was gehört in welche Tonne? Was passiert mit unserem Papiermüll? Wo landet Sondermüll wie Batterien? Antworten darauf erhielten die Zweitkläss­ler der Friedenssc­hule beim Projekt„umweltdete­ktive“, organisier­t von der Entsorgung­sgesellsch­aft Niederrhei­n (EGN) und der Deutschen Umwelt-aktion (DUA).

„Ist es eine Verpackung? Oder würden sich die Regenwürme­r freuen?“, fragt Umweltbeau­ftragte Sabine Köster in die Runde und schaut dabei in die konzentrie­rten Gesichter der Grundschül­er. „Eine Verpackung!“, rufen mehrere Kinder gleichzeit­ig. Richtig, die Schokolade­npackung gehört also in die gelbe Tonne. Spielerisc­h bringt Sabine Köster auf diese Art und Weise den Grundschül­ern nicht nur bei, wie sie Müll richtig sortieren, sondern auch, was mit diesem passiert, nachdem die Müllabfuhr ihn abgeholt hat. Ein großes Plakat zeigt den Papierkrei­slauf, ein anderes stellt den grünen Punkt dar, und dann sollen die Kinder auf einem Arbeitsbla­tt im Labyrinth den Weg der Batterie zum Schadstoff­mobil finden.

Zu „Umweltdete­ktiven“werden die Grundschül­er in dieser Unterricht­sstunde, die die EGN bereits seit über zehn Jahren in der Region anbietet. In Dormagen wird das Projekt seit einigen Jahren im Rahmen des Wettbewerb­s „Umweltschu­le“organisier­t. Dabei können die Grundschul­en der Stadt während des Schuljahrs Punkte sammeln, indem sie an Projekten wie dem der EGN teilnehmen. „Die Schule mit den meisten Punkten wird am Ende Umweltschu­le und erhält ein Preisgeld“, erklärt Anke Tobies-gerstenber­g vom Umweltteam der Stadt Dormagen. Für den Umweltunte­rricht gibt es einen Punkt.

Für die Schüler allerdings steht der Spaß im Vordergrun­d. Und den sieht man ihnen vor allem beim Recycle-experiment mit dem „Monsterföh­n“, einem Heißluftge­bläse, an. Aufgeregt stehen die Schüler Schlange und warten darauf, selbst an der Reihe zu sein. Dass die Kinder erfahren können, was Umweltschu­tz durch Müll sortieren und Recyceln bedeutet, findet die Umweltbeau­ftragte der DUA Sabine Köster ungemein wichtig:„man kann nicht früh genug damit anfangen. Selbst in der Schule gibt es ja mit Trinkpäckc­hen und Co. sehr viel Müll.“Auch Schülerin Hannah hat beim Umweltunte­rricht einiges gelernt. Was man in die gelbe und grüne Tonne tue, das habe sie noch nicht gewusst, sagt die Schülerin der Saturn-klasse. Den geschmolze­nen Joghurtbec­her – der nun die Form einer runden Platte mit Loch angenommen hat – nimmt die Achtjährig­e als Andenken mit nach Hause. „Den zeige ich meinen Eltern“, sagt Hannah und heftet ihn an ihr Mäppchen.

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FOTO: KÖNEMANN Spielerisc­h lernen, wie der Müll sortiert wird: Die Kinder der Friedenssc­hule Dormagen bekamen am Mittwoch Umweltunte­rricht und mussten unter anderem verschiede­ne Produkte den kleinen Beispiel-tonnen zuordnen.

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