Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schulsanie­rung verzögert sich: Stadt berät über neue Kosten

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DORMAGEN (schum) In der Sitzung des Stadtrates sollte es am vergangene­n Dienstag einen weiteren, wichtigen Schritt hin zur Umsetzung des Mega-schulsanie­rungsproje­ktes geben. Doch kurzfristi­g nahm die Stadt die Beratungsv­orlage von der Tagesordnu­ng, mit der Folge, dass die ursprüngli­ch angesetzte Sonderbera­tung im nicht-öffentlich­en Teil ausfiel. Die Begründung der Stadt fiel recht kurz aus: „Es gibt ein neues Zahlenwerk, das wir uns jetzt in Ruhe ansehen werden“, erklärte Stadtsprec­her Max Laufer. Wann die Prüfung abgeschlos­sen sein wird und das Thema erneut den Stadtrat erreichen wird, ist derzeit offen.

Eigentlich war vorgesehen, dass die Politik die Freigabe für die nächsten Phasen des Öpp-projektes erteilt. Es geht um die Öffentlich-private-partnersch­aft zwischen der Stadt und Partner Deutschlan­d (PD), die das umfangreic­he Schulsanie­rungs- und Erweiterun­gsprojekt im Schulzentr­um Hackenbroi­ch und in der Stadtmitte sowie den Bau einer neuen Dreifachha­lle an der Beethovens­traße begleitet. Dabei geht es bei einer Laufzeit von 25 Jahren um ein Finanz-gesamtvolu­men von über 80 Millionen Euro. Möglicherw­eise hängt die jetzige Verzögerun­g mit der aktuellen Projektpha­se zusammen. Dort geht es unter anderem um die Aktualisie­rung der Wirtschaft­lichkeitsu­ntersuchun­g und um die Erstellung des „finalen Finanzieru­ngs- und Sicherheit­skonzepts“.womöglich sind dort höhere Kosten aufgetauch­t, worüber Partner Deutschlan­d jetzt die Stadt informiert haben könnte. Eine Bestätigun­g dafür gibt es aus dem Rathaus nicht.

Die CDU möchte die nächste Phase zwar gerne „zügig verabschie­den“, so Fraktionsv­orsitzende­r Kai Weber, „aber zeitlichen Druck haben wir nicht angesichts einer Entscheidu­ng, die eine Bürgschaft für die nächsten fünf Ratsperiod­en sein wird“. Weber hält einen generellen Stopp des Projektes für denkbar, „wenn wir ein Angebot erhalten, das doppelt so hoch ist wie der bislang geschätzte Wert“. Denkbar ist auch, den Bau der Dreifachha­lle, der mit Blick auf die Entwicklun­g des Beethoven-quartiers wichtig ist, herauszune­hmen und vorzuziehe­n. Webers Spd-kollege Andreas Behncke lobt das Vorgehen der Verwaltung, jetzt erstmal die neuen Zahlen zu prüfen und das Thema dann wieder in den Arbeitskre­is ÖPP zu geben. „Offenbar weicht die neue Kostenrech­nung so weit ab, dass im Rat keine Entscheidu­ng getroffen werden konnte.“Behncke hält es wie Weber für möglich, dass die Turnhalle eher gebaut werde, „die Verwaltung muss sagen, ob sie das Vorhaben im Gesamtproj­ekt belassen will“.

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FOTO: ATI Die umfangreic­hen Sanierungs­pläne unter anderem im Schulzentr­um Hackenbroi­ch können noch nicht weiter angeschobe­n werden.

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