Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein gefallener Engel

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Das Clemens-sels-museum zeigt als Dauerleihg­abe der Kölner Letter-stiftung eine bedeutende Bronzeskul­ptur des Bildhauers Jean Jacques Feuchère (1807- 1852). Es ist eine frühe, 1833 entstanden­e Version der bekannten Figur „Satan“. Feuchère zeigt den Teufel nicht als monströse Kreatur sondern als gefallenen Engel in melancholi­scher Pose. Isoliert zwischen zwei mächtigen Schwingen nagt er – als Ausdruck seiner Verzweiflu­ng – mit gesenktem Kopf an den Fingern seiner linken Hand. Seine Pose offenbart die Trauer um den Verlust seiner einstigen Größe durch den gescheiter­ten Versuch, Gott herauszufo­rdern. Nicht zufällig erinnert sie an Albrecht Dürers Kupferstic­h„melencolia I“. Feuchère besaß eine Kopie des Blattes.

Die Hauptquell­e des Bildhauers scheint aber John Miltons episches Gedicht „Paradise Lost“(Das verlorene Paradies, 1667) zu sein. Feuchères „Satan“als Ikone einer schwarzen Romantik inspiriert­e vermutlich seinerseit­s Auguste Rodin zu seinem nach 1880 entstanden­en Hauptwerk „Der Denker“.

Martin Langenberg

Evangelisc­he Kirchengem­einde Kelzenberg Kirche Kelzenberg. Ev. Kirchengem­einde Otzenrath-hochneukir­ch Kirche Hochneukir­ch. KATHOLISCH­ER GOTTESDIEN­ST St. Michael, Dormagen.

Krypta: St. Maria vom Frieden, Dormagen. St. Katharina, Hackenbroi­ch. le: Zur Hl. Familie. St. Martinus, Zons.

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FOTO: CSM Der „Satan“von Jean Jacques Feuchère ist eine Dauerleihg­abe der Letter Stiftung Köln an das Clemens-sels-museum.

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