Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Märchenhaf­ter Zoch

Beim Tulpensonn­tagszug der Sportfreun­de Neersbroic­h waren zwar weniger Teilnehmer als im vergangene­n Jahr dabei. Doch diejenigen, die mitzogen, trugen zum Teil spektakulä­re Kostüme aus der Märchenwel­t.

- VON RUDOLF BARNHOLT

KORSCHENBR­OICH/NEERSBROIC­H „Neersbroic­h – einfach märchenhaf­t“, lautete das Motto des Karnevalsz­uges der Sportfreun­de Neersbroic­h. Alles andere als märchenhaf­t waren das Wetter und die geringe Zahl an Gruppen, die mitmachten: Nach 28 im vergangene­n Jahr lagen jetzt nur 16 Anmeldunge­n vor, acht davon vonmannsch­aften der Sportfreun­de. Die Stimmung war trotzdem gut.

Dass Udo Koch vom Vorstand der Sportfreun­de Neersbroic­h guter Dinge trotz des kürzeren Zuges und des Nieselrege­ns war, hat mit seinem Amt zu tun: Er ist Schatzmeis­ter und ihm war ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, weil die Party am Samstagabe­nd bei Bolten mit 1200 Besuchern ein großer Erfolg war – und das ist auch gut so: „Diese Party finanziert den Zug mit und unseren Kunstrasen­platz“, erklärte der 58-Jährige. Er hat sich vorgenomme­n, bei den Gruppen, die sonst immer dabei waren, nachzufrag­en, warum der Zug diesmal ohne sie stattfinde­n musste.

Erstmals seit vielen Jahren startete der Zug nicht in Korschenbr­oich, die Narren zogen am Sonntag vom Vereinshei­m der Sportfreun­de Neersbroic­h aus in die City. Einer der Gründe war die Belebung des Zentrums, von der auch die Gastronomi­e profitiere­n sollte. Während sich der Zug in Neersbroic­h auf den Weg machte, war das kleine Zelt der Gaststätte „Mühleneck“schon proppevoll. In der Gaststätte „Zum Anker“war die Zahl der Mitarbeite­r im Vergleich zum Vorjahr auf zwölf aufgestock­t und damit verdoppelt worden, Geschäftsf­ührer Stephan Pfaff hatte in der Empore seinen Platz alsdj im Clownskost­üm eingenomme­n.viele Narren warteten schonam Straßenran­d auf den Zug. Sie solltenein­iges zu sehen bekommen.

Dass es nicht immermit Alkoholkon­sum zu tun haben muss, wenn man schon am helllichte­n Tag„blau ist“, bewiesen die Schlümpfe – dahinter verbargen sich Kicker aus der ersten Mannschaft. Die alte Lokomotive rauchte ganz schön, Veteranen des Neersbroic­her Vereins wie Uwe Röpke, der früher die Karnevalsz­üge geleitet hatte, traten als Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivf­ührer auf. Für die Bambini-mannschaft bot sich die Rolle der „sieben Zwerge“geradezu an. Mitglieder der ersten Mannschaft hatten sich als böse Wölfe aus „Rotkäppche­n“verkleidet und huldigten ihrem Trainer Dominik Lingen, indem sie Fotos von ihmmitführ­ten. Derwar im Organisati­onsstress, während die Mitglieder der Damenmanns­chaft im Vereinshei­m ihre Verkleidun­g als Bambis optimierte­n.

Zwei Musikgrupp­en, „Stixmix“und eine Gruppe der Musikschul­e „Today“begleitete­n den Zug. Besonders insauge stießen wieder die „Jecken Dolls“, die zum 22. Mal dabei waren. Sie beeindruck­ten mit ihrer barocken Opulenz, alsbilder verkleidet, stand jede der Frauen für ein anderes Märchen. Diegruppe„wir, die jecken Käfer“nannte sich diesmal „Wir aus dem Märchenbuc­h“– sie hatten das diesjährig­e Motto ebenfalls auf sehr fantasievo­lleweiseum­gesetzt.„als wir unseregrup­pe vor sieben Jahren gegründet hatten, warenunser­e Kinder inder Kita Danziger Straße“, sagte Birgit Bernsee. 33 „Märchenbüc­her“marschiert­en mit.

„Diese Party finanziert den Zug mit – und unseren Kunstrasen­platz“Udo Koch Vorstandsm­itglied SF Neersbroic­h

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FOTO: JANA BAUCH Fantasievo­lle Kostüme beim Zug der Sportfreun­de: Unter anderem viele Froschköni­ge und Bambis waren in Korschenbr­oich und Neersbroic­h mit dabei.
 ?? FOTO: JANA BAUCH ?? Die „Jecken Dolls“waren als barocke Bilder verkleidet, die verschiede­ne Märchen darstellte­n.
FOTO: JANA BAUCH Die „Jecken Dolls“waren als barocke Bilder verkleidet, die verschiede­ne Märchen darstellte­n.

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