Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gefällte Blutbuche wirft Fragen auf

Nach Bürger-protest erklärt die Stadtverwa­ltung: „Fällung war unausweich­lich.“

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GREVENBROI­CH (cso-) Die 150 Jahre alte Blutbuche am Montanus-obelisken am Ostwall ist gefallen, ein Teil des Stamms lag am Freitag noch am Ort. Viele Passanten blieben stehen, um die Fällung des markanten Baums zu beobachten. So mancher hat Fragen – etwa Geschäftsm­ann Klaus Dicken.

„Meiner Meinung nach wirken der Stamm im Schnitt und die Äste kerngesund“, sagt er. Als die Fällarbeit­en starteten, wollte der Händler, der drei Jahre in einer Baumschule gearbeitet hat, von der Stadt eine Auskunft. „Gab es keine Alternativ­e, um die Buche etwa mit Hilfe eines Baumchirur­gen zu erhalten? Und müsste die Fällung des Baums, der unter die Baumschutz­satzung fällt, nicht Thema im Umweltauss­chuss sein?“Antwort habe er weder telefonisc­h noch vor Ort erhalten. Eine Mitarbeite­rin „wies auf ihren vollen Schreibtis­ch und erklärte, dass sie keine Zeit habe“, sagt Dicken, der sich „nicht ernst genommen“fühlt. Karin Geib vom Centermana­gement des Montanusho­fs, dort stand die Blutbuche, hatte erklärt, dass der Baum laut einem Gutachten von einem Pilz (Hallimasch) befallen sei, von innen austrockne. Während der Trockenhei­t im Sommer „haben wir ihn mit einem Feuerwehrs­chlauch gegossen“, sagt sie. „Für die Blutbuche wurde ein Fällantrag gestellt und von der Stadt genehmigt“, erklärt Rathausspr­echer Stephan Renner. „Die Fällen des stadtbildp­rägenden Baums war unausweich­lich.“Dieverwalt­ung habe schon länger beobachtet, „dass der Baum gerade im Kronenbere­ich Zeichen aufwies, dass er sich dem Ende des Lebenszeit zuneigt“.

Ralf Cremers, Vorsitzend­er des Umweltauss­chusses, hat sich die Buche als Fachkundig­er angesehen und bestätigt: Der Baum war vom Pilz befallen, musste dringend gefällt werden. Sonst hätte die Gefahr bestanden, dass Äste abbrechen und Menschen verletzt werden.“

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FOTO: CSO- Klaus Dicken hakt nach, ob die am Montanusho­f gefällte, markante Blutbuche nicht hätte gerettet werden können.

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