Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Psychische Sehenswert­e Abgründe Sozialstud­ie

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EWorum ging’s?

Kassiereri­n Peggy (Katrin Wichmann) ist neidisch auf die Nachbarn: Die sind schön, wohlhabend, erfolgreic­h – und haben, so denkt Peggy, auch noch im Lotto gewonnen. Kurzerhand beschließt sie, den Lottoschei­n zu stehlen. Statt des „Tatort: Scheins Borowsfind­et ki sie und im Schlafzimm­er das Glück der der Anderen“Nachbarn eine geladene Pistole – und als der Nachbar sie dort überrascht und anschließe­nd über sie lustig macht, drückt sie ab. Gleich sieben Mal, weswegen der Verdacht der Ermittler erst einmal auf ein familiäres Drama mit „Eiskönigin“Viktoria (Sarah Hostettler) fällt. Der Zuschauer weiß von Anfang an Bescheid und kann Borowski (Axel Milberg) und Sahin (Almila Bagriacik) beim Ermitteln zusehen.

Worum ging’s wirklich?

Dieser „Tatort“war eigentlich kein Krimi – kaum Spannung, kein Rätselrate­n auf Zuschauers­eite, kein furioser Showdown. Als skurrile und tragikomis­che Sozialstud­ie funktionie­rte der Film aber. Auch dank der guten Darsteller, allen voran der wie immer wunderbar lakonische und zaudernde Axel Milberg.

Was war nicht so gut?

Bisweilen ist die Szenerie doch arg überzeichn­et. Gelungen, wenn Peggy im Designerkl­eid ihr Wohnzimmer zertrümmer­t – etwas übertriebe­n, wenn am Ende die nette, Pfand sammelnde Omi die Lottogewin­nerin ist und mit neuem Seniorensc­ooter durch die Siedlung fährt.

Wie geht’s weiter?

Anders als in anderen Städten sind die Kieler Fälle meist in sich geschlosse­n. So auch hier. Interessan­t ist aber, ob sich Sahin und Borowski weiterhin so gut ergänzen – oder doch mal aneinander­geraten.

Marlen Keß

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