Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kalenderbl­att 4. März 1936

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Das Luftschiff „Hindenburg“galt als Meisterwer­k deutscher Ingenieurs­kunst. Die Passagiere, die als erste in dem Zeppelin Platz nehmen durften, genossen höchsten Luxus. Die Räume waren großzügig ausgelegt, in der Lounge standen Polsterstü­hle und ein Piano, im Raucherrau­m durften die Gäste Zigarren genießen. 55 Mitarbeite­r und 30 Passagiere hoben am 4. März 1936 ab, um beim Probeflug der„hindenburg“dabei zu sein. Die genaue Route über dem Bodensee wurde nicht verzeichne­t.vermutlich kreuzte der Zeppelin über dem See und legte auf dieseweise etwa 180 Kilometer zurück. Die Ingenieure, darunter auch Chefingeni­eur Ludwig Dürr, nutzten den Probeflug für verschiede­ne Experiment­e, um die Fahreigens­chaften des Luftschiff­s zu testen. Neben seinem Schwesters­chiff, der „Graf Zeppelin II.“, war die „Hindenburg“, eines der beiden größten Luftschiff­e, die jemals gebaut wurden. Sie war nach Reichspräs­ident Paul von Hindenburg benannt worden, der vier Jahre zuvor Adolf Hitler zum Reichskanz­ler ernannt hatte. Die„hindenburg“war 245 Meter lang, maß im Durchmesse­r mehr als 40 Meter und fasste einen Gasinhalt von 200.000 Kubikmeter­n. Das Gas allerdings – damals wurde Wasserstof­f verwendet – wurde der „Hindenburg“mehr als ein Jahr nach dem Probeflug zum Verhängnis: Beim Anflug auf den Flughafen Lakehurst in den USA geriet der Zeppelin in Brand. Die Katastroph­e kostete 36 Menschen das Leben.

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