Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Umerziehung
Zu „Teure Sozialdemokratie“(RP vom 13. Februar): Im Denken entkernte Sozialdemokraten „entdecken“den Sozialstaat neu, dem hohen Ziel von mehr Gerechtigkeit hinterher hechelnd. Die Menge anspruchsberechtigter Sozialhilfeempfänger und zusätzlich staatlich alimentierter Bürger lässt sich weder eingrenzen noch die Anzahl bestimmter Leistungsnehmer auf eine konkrete Zahl festlegen. Schon gar nicht ohne Prüfung der Bedürftigkeit. „Kindergrundsicherung statt Kindergeld“, „Grundrente plus weitere mögliche Aufstockungsmöglichkeiten für die Bedürftigen“, „Strikte Tarifbindung und Überwachung des garantierten Mindestlohns“wären zielführender, als das momentane Fantasiegebilde der Spd-vorderen. Neben der überaus zweifelhaften Umsetzbarkeit, sei es politisch oder rein finanziell, erkenne ich in allem eine Umerziehung vom mündigen Bürger zum unwürdigen Leistungsempfänger, der nach staatlicher Hilfe ruft. Die Selbstverständlichkeit des Arbeitens derjenigen durch Eigenverantwortung und leistungsorientiert geprägten Menschen wird weiter auf die Probe gestellt. Banaszak veröffentlicht. Lobenswert finde ich die überzeugend dargestellte Schul- und Lernsituation, wie sie sein kann. Der Autor erwähnt dazu beispielhafte Städte, in denen Schulen bereits den Aufbruch zu zukunftsträchtigen Umbildungen gemacht haben - und wie sie die meisten Schüler, Lehrer und Eltern derzeit noch erleben in Gegenüberstellung zu deren gesellschaftlicher Realität. Der Autor beschreibt eine Schule der Zukunft, die im Kontext mit der aktuellen Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen steht. Eine Schule, die nach außen wirkt und in die das Außen ganz selbstverständlich mit einbezogen ist.