Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
„Ohne Hören kein Sprechen“
Herr Lohmann, seit 25 Jahren sind Sie Hörgeräteakustiker. Hat sich in der Zeit viel verändert? RÜDIGER LOHMANN Absolut. Durch die Digitalisierung und Miniaturisierung ist da enorm viel passiert. Man denke nur an die Chiptechnologie. Ein Beispiel: Die Rechenleistung des Microchips, der heute in einem Hörgerät eingebaut ist, verfügt über dieselbe Technik, mit der vor zehn Jahren Menschen auf den Mond geflogen sind. Woran erkennt man ein gutes Hörgerät? LOHMANN Von außen schon einmal gar nicht. Ein großes Hörgerät muss nicht schlecht sein. Aber viel wichtiger ist der Akustiker. Das Hörgerät ist wie ein Rohling. Der Akustiker muss den Bedarf des Kunden abschätzen und ein auf ihn zugeschnittenes System vorschlagen. Das können meiner Meinung nach nur gut ausgebildete Fachleute. Und wenn Kinder ein Hörgerät brauchen? LOHMANN Dann ist die richtige Anpassung besonders wichtig. Denn die Sprache ist bis zum fünften Lebensjahr zu 90 Pro- zent entwickelt. Und um richtig sprechen zu lernen, muss ein Kind präzise hören können. Wie stelle ich fest, ob mein Kind gut hört? LOHMANN Da muss man sensibel sein. Wenn das Kind auf Geräusche nicht reagiert, sollte man den Kinderarzt bei der U-untersuchung darauf ansprechen. Allerdings ist das kein Grund zur Panik. Schlechtes Hören muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass ein Hörschaden da ist. Auch eine Mittelohrentzündung kann dazu führen, dass ein Kind kurzfristig schlecht hört. Hörcentrum Lohmann, Breite Straße 26, Grevenbroich, Telefon 02181/213 63 09, www.hoercentrumlohmann.de