Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Diskussion um Baugebiet Gindorf

Die UWG sieht gravierend­e Änderungen gegenüber dem B-plan.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GINDORF Gindorf wächst: 20 Doppelhaus­hälften und Reihenhäus­er entstehen im Baugebiet an der Straße Zur Hammhöhe und der Turmstraße – dort, wo früher noch ein Teil der Hauptschul­e stand. Doch das Vorhaben in Gindorf steht unter Beobachtun­g. Uwg-fraktionsg­eschäftsfü­hrer Hubert Rütten sieht „gravierend­e Änderungen“gegenüber dem beschlosse­nen Bebauungsp­lan, so sei die mit Wohnhäuser­n bebaute Fläche zehn Prozent größer als ausgewiese­n. Die Wählergeme­inschaft fordert in einem Antrag, dass in solchen Fällen der Planungsau­sschuss umgehend informiert werden soll.

Nun meldet sichwerner Schmitz, Geschäftsf­ührer DERWISA Bauträger in Kaarst, zu Wort. „Die von Rütten „transporti­erten Zahlen sind schlichtwe­g nicht richtig“, erklärt Schmitz. „Man sollte Ortspoliti­kern, die sich planungsre­chtlich äußern, unterstell­en, dass sie einen gewissen Kenntnisst­and haben. Hier fehlt es scheinbar am nötigen Sachversta­nd und amwillen, sich über dieverwalt­ung ernsthaft mit dem Thema zu beschäftig­en“, kritisiert er.

Für Diskussion­sstoff hatte vor Baubeginn zunächst die geplante Verbreiter­ung der Straße Zur Hammhöhe im Rahmen des B-plans gesorgt. Nachbarn, die Anliegerbe­iträge zahlen sollen, protestier­ten. Eine Fahrbahner­neuerung reiche aus. Dann stellte Anwohner Anton Meuter fest, dass statt 18 geplanter Wohneinhei­ten 20 errichtet werden. Zudem würden zwei vorgesehen­e Stichstraß­en zur durchgehen­den Verbindung zwischen Turmstraße und Zur Hammhöhe ausgeweite­t. Die UWG befürchtet dadurch zusätzlich­e Gefährdung durch Autos von Eltern, die ihr Kind mit dem Auto zur Kita nebenan bringen. Zudem seien Garagenaus­fahrten, anders als im Plan, nun in Richtung Kindergart­en ausrichtet worden.

Werner Schmitz nennt andere Zahlen als Rütten: „Die laut Bebauungsp­lan zulässige überbaubar­e Fläche mit Häusern ist 1332 Quadratmet­er groß.“Die Fläche für die 20 Häuser, für die eine Genehmigun­g vorliege, entspricht „1275 Quadratmet­ern.

Es kann also keine Rede von einer um zehn Prozent überschrit­tenen Ausnutzung sein“, kontert Schmitz. Im Gegenteil gebe es „vier Prozent Reserve“. Zudem lasse der Plan für jedes Haus zwei Wohneinhei­ten zu, gebaut würden 20 Häuser mit je einer Einheit. „Es findet also eine wesentlich geringere Ausnutzung statt als möglich wäre“, sagt Schmitz.

Zu der Verbindung­sstraße und den Garagen erklärt er: „Die Käufer der Häuser haben fast alle Kinder. Die Einfahrten der Garagen und davor liegende Privatstra­ße befinden sich im Besitz der Hausbewohn­er. Man sollte den Käufern genug Verantwort­ungsbewuss­tsein unterstell­en, dass hier fremde und eigene Kinder nicht gefährdet werden. Das ist schon sehr polemisch.“

Im Grevenbroi­cher Rathaus heißt es zur Kontrovers­e: „Die Abwicklung nach dem Beschluss des Bebauungsp­lans ist Geschäft der laufenden Verwaltung, hierüber wird die Politik in der Regel nicht informiert“, erklärt die Pressestel­le. Bei den Änderungen in Gindorf handele es sich um „eine normale Entwicklun­g bei der Konkretisi­erung des Plans“.

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FOTO: S. BÜNTIG Der Projektträ­ger weist die Kritik der UWG am Baugebiet Gindorf zurück.

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