Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schalke steigert sich – und verliert dennoch

Wie gegen Fortuna Düsseldorf (0:4) bekommen die Königsblau­en beim 2:4 in Bremen erneut vier Gegentreff­er.

- VON TOBIAS BRINKMANN

BREMEN (dpa) Trainer Domenico Tedesco muss beim abgestürzt­en Vizemeiste­r FC Schalke 04 immer mehr um seinen Job bangen. Trotz einer Leistungss­teigerung blieben die Königsblau­en durch das 2:4 (1:1) beim SV Werder Bremen am Freitagabe­nd auch im siebten Ligaspiel nacheinand­er ohne Erfolg und rutschten noch tiefer in die Krise. Im schlimmste­n Fall könnte der Vorsprung auf die Abstiegszo­ne am Samstag bis auf einen Zähler schrumpfen.

Breel Emobolo brachte den Tabellen-14. zwar in Führung, doch zweimal Milot Rashica, Max Kruse per Foulelfmet­er und Martin Harnik drehten für die Bremer die Partie. Embolos zwischenze­itlicher Anschlusst­reffer war zu wenig. Was die Niederlage nun für Tedesco bedeutet, bleibt spannend. „Wir werden um 22.15 Uhr das Gefühl haben, ob es eine Trendwende war“, hatte der neue Sportvorst­and Jo- chen Schneider angekündig­t. Zumindest vom Ergebnis her blieb alles beim Alten – und nun wartet das schwere Champions-league-gastspiel am Dienstag beim englischen Meister Manchester City.

„Wir wollen uns heute um 180 Grad drehen und voll reinhämmer­n“, hatte Tedesco mit Blick auf die 0:4-Schmach gegen Düsseldorf in der Vorwoche als Maxime ausgegeben. Und tatsächlic­h: Schalke zeigte gleich ein anderes Auftreten. Mit Engagement und Laufbereit­schaft traten die Königsblau­en auf, dazu waren sie mutig im Offensivsp­iel. Doch die Reaktion dauerte nur 30 Minuten, dann kehrten Angst und Unsicherhe­it ins Schalker Spiel zurück.

So war das Führungsto­r durch Embolo die logische Folge. Der Schweizery­oungster war nach auskuriert­er Verletzung ins Team zurückgeke­hrt und gehörte nicht nur bei seinem Tor auf Vorlage von Weston Mckennie zu den belebenden Elementen. Embolo war eine von vier Ände- rungen in der Startelf von Tedesco, der die zuletzt enttäusche­nden Mark Uth, Hamza Mendyl und Amine Harit erst gar nicht mit nach Bremen genommen hatte. Hätte Steven Skrzybski in der 30. Minute bei seinem Schuss knapp neben das Tor auf 2:0 erhöht, wärewerder womöglich nicht mehr zurückgeko­mmen.

Denn der Chancenwuc­her sollte sich rächen. Fast im Gegenzug traf Rashica nach Flanke von Max Kruse. Allerdings hatten die Bremer auch Glück, dass das Tor nicht aberkannt wurde. Denn Oldie Claudio Pizarro stand bei der Aktion im Abseits. Das Gegentor war ein richtiger Tiefschlag für die Königsblau­en. Plötzlich wackelten die Schalker, und es kam noch schlimmer: Kurz nach Wiederbegi­nn entschied Schiedsric­hter Martin Petersen auf Interventi­on des Videoassis­tenten nach einer Berührung gegen Kruse auf Foulelfmet­er. Kruse drehte die Partie, und nach Rashicas 3:1 konnte auch Embolos Anschluss nicht mehr wirklich für Hoffnung sorgen.

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FOTO: DPA Torschütze zum 0:1 und zum 3:2 – und dennoch versteht er die Welt nicht mehr: Schalkes Stürmer Breel Embolo.

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