Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dahlmeier jubelt über Bronze

Deutschlan­ds Ausnahme-biathletin gewinnt ihre zwölfte Wm-medaille.

- VON SANDRA DEGENHARDT

ÖSTERSUND (dpa) Ihre zwölfte Wm-medaille in Serie war für Laura Dahlmeier gefühlt fast wie ein Sieg. Auf dem Siegerpode­st kam die Doppel-olympiasie­gerin nach Wm-bronze im Sprint nicht mehr aus dem Strahlen heraus. Zwar verpasste sie den in ihrer Sammlung noch fehlenden Gold-coup über die kurze Distanz. Aber für die deutsche Ausnahmekö­nnerin war Rang drei nach der schwierigs­ten Saison ihre Karriere ein überwältig­ender Erfolg. „Für mich ist die Bronzemeda­ille so extrem viel wert, weil ich zwischendu­rch schon nicht mehr dachte, dass es hier überhaupt für eine Wm-medaille reicht oder ich vielleicht sogar nach Hause fliegen muss“, sagte sie am Freitag in der ARD und strahlte vor Freude.

Denn tags zuvor hatte die Skijägerin aus Garmisch-partenkirc­hen noch wegen einer leichten Erkältung die Mixed-staffel auslassen müssen und beim Silber-gewinn gefehlt. Beim Frühstück am Freitagmor­gen hustete Dahlmeier immer noch wie verrückt, „die ande- ren haben einen großen Bogen um mich gemacht“, erzählte sie. Die letzten Tage, sagte sie, sei es ihr „echt schlecht“gegangen. Im Ziel war sie völlig ausgepumpt liegen geblieben, ehe ihr Mannschaft­sarzt Klaus-jürgen Marquardt und ein Betreuer auf die Beine halfen.„ich habe noch nie so kämpfen müssen wie heute“, sagte Dahlmeier. Sie sicherte sich dank einer tadellosen Schießleis­tung und einer klugen Renneintei­lung den Podestplat­z, musste sich nach zehn Kilometern nur der drei- maligen Olympiasie­gerin Anastasija Kuzmina aus der Slowakei und der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold geschlagen geben.

Die siebenmali­ge Weltmeiste­rin aus Bayern verschafft­e sich eine hervorrage­nde Ausgangspo­sition für die Verfolgung am Sonntag (13.45 Uhr). Dahlmeier lag im Ziel 12,6 Sekunden hinter Kuzmina und 9,7 Sekunden hinter Tandrevold. Die ebenfalls hoch gehandelte und mit Mixed-silber dekorierte Denise Herrmann verpasste durch zwei Fehler im Stehendsch­ießen ihre erstewm-einzelmeda­ille bei den Skijägern. Die frühere Langläufer­in legte zwar die Laufbestze­it hin, aber die 300 Extrameter konnte sie nicht kompensier­en. Auf den schweren Strecken unweit des zugefroren­en Storsjön-sees, wo sie im Dezember 2017 ihre ersten beidenwelt­cupsiege holte, kam sie als Sechste (+ 23,9 Sekunden) ins Ziel.

Franziska Preuß wurde 16. (1/+ 52,4 Sekunden) und Franziska Hildebrand (2/+ 1:55,4 Minuten) enttäusche­nde 40. Vanessa Hinz verpasste als 65. gar die Qualifikat­ion für das Jagdrennen.

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FOTO: DPA Laura Dahlmeier freut sich nach Platz drei.

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