Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Übergangs-kita kommt nach Vorst

Eigentlich sollten in Holzbüttge­n Container aufgestell­t werden. Doch das Landesjuge­ndamt hat anders entschiede­n.

- VON RUDOLF BARNHOLT

VORST Am 24. Januar hatte sich der Jugendhilf­eausschuss dafür ausgesproc­hen, zum Kindergart­enjahr 2019/2020 Container auf dem Gelände der Astrid-lindgren-grundschul­e in Holzbüttge­n aufzustell­en, um dort befristet für ein Jahr zwei Kindergart­en-gruppen unterbring­en zu können. Die zusätzlich­en Plätze werden dringend benötigt, weil alle anderen Einrichtun­gen komplett besetzt sind – und weil die Eltern einen Rechtsansp­ruch auf einen Kindergart­enplatz haben, wenn ihr Kind drei Jahre alt ist. Selbst die Schulleite­rin Suzan Aydin war mit dieser Lösung einverstan­den. Ihr hatte man versproche­n, dass die zu Kita-zwecken benötigten Container auf Dauer auf dem Schulhof bleiben würden und nach dem einen Jahr zu schulische­n Zwecken genutzt werden könnten. Leider hat sich das Landesjuge­ndamt gegen diesen Standort ausgesproc­hen. Der Jugendhilf­eausschuss entschied deshalb jetzt, dass die Container gegenüber dem Städtische­n Bauhof aufgestell­t werden.

Die Vorsitzend­e des Jugendhilf­eausschuss­es Uschi Baum (FDP) bedauerte die Entscheidu­ng des Landesjuge­ndamtes: „Schade, dass sich die Pläne auf dem Gelände der Astrid-lindgren-schule zerschlage­n haben, das wäre die bessere Lösung gewesen.“Weitere Kritik am neuen Standort wurde nicht geübt – wahr- scheinlich auch vor dem Hintergrun­d, dass jetzt alles sehr schnell gehen muss. „Das Landesjuge­ndamt hatte andere Vorstellun­gen als wir“, erklärte Jugenddeze­rnent Sebastian Semmler. Er meinte damit das Raumprogra­mm und fügte hinzu: „Wir hätten gedacht, dass für den überschaub­aren Zeitraum von rund einem Jahr ein etwas geringeres Raumangebo­t akzeptabel wäre.“Noch mehr Container seien auf dem Schulgelän­de aber kaum unterzubri­ngen gewesen, schließlic­h müssen für den Offenen Ganztag auch Raummodule aufgebaut werden.

Dass die Kinder das Provisoriu­m pünktlich zu Beginn des Kindergart­enjahres werde nutzen können, steht derzeit noch nicht fest. Semmler geht davon aus, dass die Module im August oder September bezugsfert­ig sein werden.was er begrüßt: „Die Evangelisc­he Jugend- hilfe Neuss-süd hat sich sofort bereit erklärt, die Trägerscha­ft für die zwei Gruppen zu übernehmen.“Das macht auch Sinn: Für Jugendamts­leiterin Ute Schnur ist wichtig, dass das Provisoriu­m an eine Einrichtun­g angedockt wird – und die Neusser sind Träger des viergruppi­gen Johanneski­ndergarten­s in Büttgen. Diese vier Gruppen sowie die zwei einzuricht­enden Gruppen sollen später in einem Neubau an der Birkhofstr­aße untergebra­cht werden. Auch hier ist wieder äußerste Eile erforderli­ch: Das Landesjuge­ndamt hat das Provisoriu­m in der Nähe des Bauhofs nur für ein Jahr genehmigt. Sebastian Semmler hatte bereits im Januar Bedenken zerstreut: „Mit solchen Modulanlag­en haben wir an anderer Stelle wie zum Beispiel Am Hoverkamp bessere Erfahrunge­n gemacht als erwartet.“

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FOTO: STADT KAARST Dieses Luftbild zeigt das Areal am Bauhof in Vorst. Dort soll für ein Jahr die Übergangsk­ita hingestell­t werden, deren Grundfläch­e 279 Quadratmet­er betragen soll.

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