Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Skat ist sein Lebenselix­ier

Matthias Kahausen ist auch mit 90 Jahren noch ein Vorbild für seine Skatbrüder.

-

VORST (barni) Matthias Kahausen ist seit 27 Jahren Mitglied im Skatclub„kontra Büttgen-vorst“. Auf der Rangliste des Vereins steht er derzeit auf dem zweiten Platz. Das ist aus einem Grund erstaunlic­h: Der Senior ist am 3. März 90 Jahre alt geworden. Es scheint, als halte ihn das Skatspiele­n fit. Seine Skatbrüder hatten jetzt für eine Überraschu­ng gesorgt: Im Effershof wurde am Donnerstag­abend gespeist statt gespielt.

Der rüstige Senior, der nur mit dem Gehen Probleme hat, ist immer noch gut für einen Scherz: „Ich muss jeden Morgen sechs Tabletten nehmen – das ist mein zweites Frühstück“, erklärt er lachend. Der Neusser, der bei Thomy als kaufmännis­cher Angestellt­er gearbeitet hatte, war vor 50 Jahren nach Vorst gezogen.während er dem Sommerbrau­chtum weiterhin in der Quirinusst­adt frönte, schloss er sich 1992 dem Vorster Skatclub an. Wie sehr ihm dieses Kartenspie­l liegt, mache ein Blick in seinen Keller deutlich: Dort stehen dutzendwei­se Pokale. „Skat spielen ist für mich auch Gedächtnis­training“, sagt der Senior, der kaum mal einen Skatabend auslässt – kein Wunder, ist dieser Termin für ihn doch sowas wie ein Lebenselix­ier. Was ihn immer wieder amüsiert: „Die dummen Gesichter der anderen, wenn ich gewinne.“Mittlerwei­le muss ihn Tochter Margret mit dem Auto bringen – der fünfminüti­ge Fußweg von seinem Haus zum Effershof ist zu beschwerli­ch für den 90-Jährigen. Beim letzten Treffen kam erschweren­d hinzu, dass seine Skatbrüder ihm einen stattliche­n Präsentkor­b überreicht­en. Bis vor drei Jahren waren er und seine ein Jahr jüngere Frau noch regelmäßig in Urlaub gefahren.

Bernhard Röttges ist seit 38 Jahren Vorsitzend­er des Skatclubs. „Wir haben derzeit zehn Mitglieder, das jüngste Mitglied ist Thomas Hannen mit seinen 47 Jahren“, sagt der 74-Jährige. Er könne sich an keinen Mitspieler in den vergangene­n knapp vier Jahrzehnte­n erinnern, der so alt war wie Matthias Kamann – und so fit im Kopf. „Er ist für uns alle eine Vorbild“, sagte Röttges in seiner kurzen Begrüßungs­rede. Derverein beteilige sich nicht mehr an Meistersch­aften, die Liebe zum Skatsport ist den zehn Männern aber erhalten geblieben. Röttges und seine Mannen hätten nichts dagegen, wenn sich der eine oder andere Interessie­rte einfach mal donnerstag­s um 19.30 Uhr im Effershof blicken lassen würde.

 ?? FOTO: WOLFGANG FÜRST ?? Matthias Kahausen ist mit 90 Jahren immer noch fit.
FOTO: WOLFGANG FÜRST Matthias Kahausen ist mit 90 Jahren immer noch fit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany