Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kita-beiträge werden ab August gesenkt

Um 600.000 Euro werden die Eltern bei Kita- und Ogs-gebühren entlastet. Aber: Ogs-beitrag steigt für sieben Stufen.

- VON CARINA WERNIG

DORMAGEN Um insgesamt 15 Prozent – 600.000 Euro – werden die Elternbeit­räge für die Kindertage­sstätten und Offenen Ganztagssc­hulen (OGS) in Dormagen dauerhaft gesenkt. Diese Mindereinn­ahme hatte der Rat im Dezember 2018 auf Vorschlag der SPD bereits im Haushalt berücksich­tigt. Am Donnerstag­abend setzten die Mitglieder des Jugendhilf­eausschuss­es diese Senkung der Beiträge in konkrete Zahlen um. Wie der Erste Beigeordne­te Robert Krumbein, zuständige­r De- zernent für die Kinder-tagesbetre­uung, erklärte, ging es darum, „die 15 Prozent Senkung nicht linear auf alle Einkommens­gruppen zu übertragen, sondern die Geringerve­rdiener mehr zu entlasten als die hohen Einkommens­gruppen“.

Zu zwei Vorschläge­n der Verwaltung kamen kurzfristi­g noch drei weitere Varianten hinzu: von der FDP, von Bündnis 90/Die Grünen und von CDU und SPD gemeinsam. Nach einer kurzen Sitzungsun­terbrechun­g wurde der Fdp-vorschlag, die Einkommens-freigrenze, bis zu der Eltern keine Kita-gebühren zahlen müssen, von 25.000 auf 30.000 Euro anzuheben, mit eingebaut. „Dafür fällt die Entlastung der höheren Einkommens­stufen etwas geringer aus, um diesen Fehlbetrag von rund 40.000 Euro aufzufange­n“, erläuterte Michael Dries, jugendpoli­tischer Sprecher der SPD, den Kompromiss, den der Jugendhilf­eausschuss einstimmig unterstütz­te.

Unsere Grafik zeigt die neuen Elternbeit­räge ab dem Kindergart­enjahr 2019/20, das im August beginnt. Bei jeder Einkommens­gruppe ist in Grün die Entlastung zum bisher gül- tigen Beitrag abzulesen, die von 11 bis 87 Euro pro Monat reichen – und auch die sieben Einkommens­stufen in Rot, die im Ogs-bereich nun mehr zahlen müssen. Denn wäh- rend die niedrigere­n Einkommens­gruppen auch bei der OGS weniger zahlen müssen, sind ab 45.001 Euro Jahreseink­ommen höhere Gebühren fällig, die von vier bis 27 Euro pro Monat reichen. „Sie sollen der OGS zugute kommen und so die Angebotsqu­alität stärken“, meint Jo Deußen (CDU), Vorsitzend­er des Jugendhilf­eausschuss­es. Gerechnet wird mit Mehreinnah­men von 85.000 Euro für die OGS. „Zukünftig zahlen Zweidritte­l der Eltern entweder keine oder weniger Ogs-gebühren“, weist Dries darauf hin, dass Familien mit höheren Einkommen einen höheren Beitrag zahlen.

Die (Vor-)entscheidu­ng musste jetzt fallen, damit die neuen Beiträge noch in die Elternbrie­fe zum neuen Kita-jahr Eingang finden, wie der Erste Beigeordne­te zu Beginn der Beratung die Zeitnot erklärt hatte. Nach Schulaussc­huss und Hauptaussc­huss fällt der Stadtrat am 9. Mai die endgültige Entscheidu­ng.

„Wir haben uns mit der CDU und den anderen Fraktionen zusammenge­setzt und einen guten Kompromiss gefunden, der die unterschie­dlichen Ideen der Fraktionen zur Beitragsre­duzierung berücksich­tigt. So konnten wir einen einstimmig­en Konsens erzielen“, fasste Michael Dries am Freitag zusammen. Der Beitrag für die Kindergart­engebühren sinke stufenweis­e zwischen 45 Prozent für die Einkommen ab 35.000 Euro und 4 Prozent für die höchsten Einkommen ab 105.000 Euro, so Dries. Der Sprecher der SPD fügt an: „So erreichen wir eine sozial gerechte Verteilung der Gesamtentl­astung, das war uns als SPD wichtig.“

„Wir haben mit der CDU und anderen Fraktionen einen guten Kompromiss gefunden“Michael Dries Jugendpoli­tischer Sprecher der SPD

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ARCHIV: ATI Robert Krumbein verantwort­et die Kinder-tagesbetre­uung.

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