Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Neues Trainingszentrum für die Polizei
Die Beamten aus Duisburg richten ihre Übungen bald in Düsseldorf aus. Dafür wird eine Lagerhalle in Heerdt umgebaut. In dem Zentrum werden verschiedene Einsätze simuliert.
Die Anwohner in Heerdt werden bald häufiger Streifenwagen sehen: Die Duisburger Polizei wird einen großen Teil ihrer Übungen künftig in Düsseldorf ausrichten. Sie lässt dafür eine Lagerhalle im Industriegebiet des linksrheinischen Stadtteils umbauen. Derzeit läuft die Ausschreibung für die Arbeiten an dem Gebäude. Bald sollen all jene unter den 1900 Duisburger Polizeimitarbeitern, die an Außeneinsätzen mitwirken, mehrmals pro Jahr in dem Gebäude geschult werden. Dazu zählen die Streifenbeamten, aber auch Mitarbeiter der Kripo. Wann die Halle in Betrieb geht, ist wegen der anstehenden Arbeiten noch nicht klar.
In dem Trainingszentrum sollen die Beamten möglichst realistisch auf brenzlige Situationen vorbereitet werden und die aktuell geltenden Taktiken etwa für eine Hausdurchsuchung einüben. In der Halle können dafür durch verschiebbare Wände verschiedene Tatortsituationen nachgestellt werden, vonwohnungen über Gaststätten bis zu Büros. Wie in den Unterlagen für die Ausschreibung zu sehen ist, sollen zum Beispiel Wände mit der Optik einer Ladenzeile gestaltet werden – ähnlich wie Filmkulissen.
Die Duisburger haben sich bislang vor allem mit alten Schul- und Bürogebäuden in ihrer Stadt beholfen, sagt Polizeisprecherin Jacqueline Grahl. Die Halle in der Nachbarstadt bot sich laut Grahl an, da sie nicht nur groß genug ist, sondern auch über Sanitäranlagen und Parkplätze verfügt. Der Austausch mit den Düsseldorfer Kollegen dürfte nicht schwer fallen: Sie haben eine Trainingshalle in der Nähe.
Das Schießen trainieren die rund 2600 Waffenträger unter den Düsseldorfer Polizisten, zu denen anders als in Duisburg auch ein SEK gehört, derweil in der Nähe des Klärwerks Süd in Hamm: Die Schießanlage an der Straße „Auf dem Draap“ galt bei ihrer Eröffnung im Jahr 2008 als damals modernste Anlage ihrer Art in Europa – und wird auch von Beamten aus anderen Städten zum Training genutzt. Dort gibt es drei Bahnen für jeweis vier Schützen sowie eine 180-Grad-anlage, die das gleichzeitige Schießen von acht Personen ermöglicht. Dazu kommt ein überdachter Außenbereich, der ebenfalls spezielle Einsatztrainings erlaubt.
Bis zum Start für die „urbane Trainingsstätte“, wie die Duisburger Polizei ihr neues Trainingszentrum nennt, müssen aber erst mal noch die Handwerker anrücken. Das Duisburger Polizeipräsidium hat die Einrichtung der Halle ausgeschrieben und wartet auf das günstigste Angebot. In der Halle wird eine Aluminumkonstruktion mit Planen installiert – auf der die Beamten bald den Ernstfall nachstellen.