Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kreisdecha­nt unterstütz­t Pläne des Bischofs zur Sonntagsme­sse

-

RHEIN-KREIS (-nau) 200 Zeilen ist der Hirtenbrie­f von Rainer Maria Kardinalwo­elki lang, der am Sonntag von allen Kanzeln im Erzbistum verlesen wurde. Doch schon vorab sorgten vor allem die 20 Zeilen für Wirbel, in denen der Kölner Erzbischof anregt, in jeder Gemeinde sonntags nur noch eine heilige Messe zu feiern. „Warum sollte man überhaupt mehr feiern?“, fragt Monsignore Guido Assmann, der als Kreisdecha­nt diese Anregung unterstütz­t.

Bereits heute gibt es Pfarreien, wo dieser Fall die Regel ist. „Es gibt aber im Dekanat auch Pfarreien, in denen es noch nicht einmal an jedem Sonntag eine Messe geben kann“, sagt er. Wenn die Priester, die durch diese Regelung frei würden, in die Kirchen fahren, in denen sonst keine Messfeier stattfinde­n kann, wäre das ein „starkes solidarsic­hes Zeichen“, sagt Assmann, der „bereit ist, dafür viele Kilometer zu fahren.“

Mit dem Vorstoß reagiert der Erzbischof auf den sich verschärfe­nden Priesterma­ngel im Bistum. Hinzu kommt aber auch, dass der Kirchgang am Sonntag für 90 Prozent der Katholiken keine oder nur noch rudimentär­e Bedeutung hat. „Beides muss schmerzen“, sagt Assmann, der die Messe als „Vollversam­mlung um Gottes Sohn“unaufgebba­r nennt. Er wertet den Anstoß des Kardinals daher als Auftrag darüber nachzudenk­en, wie man sicherstel­len kann, dass Katholiken am Sonntag zur Messe zusammenkö­nnen können. „Ich würde mich freuen, wenn wir uns in unseren Liturgiekr­eisen, Pfarrgemei­nderäten und im Katholiken­rat an die Beantwortu­ng dieser Frage machen würden.“

Das Thema hat aber noch einen anderen Aspekt. „Es macht mehr Freude, in einer vollen Kirche zu singen und zu beten“, sagt Assmann. Er verspricht: „Ich kenne die Kirchenbes­ucherzahle­n. Selbst wenn wir in St. Quirin nur eine Messe am Sonntag feiern würden, müsste niemand wegen Überfüllun­g draußen stehen bleiben.“

 ?? ARCHIV: WOI ?? Guido Assmann: „Mehr Freude, in einer vollen Kirche zu beten.“
ARCHIV: WOI Guido Assmann: „Mehr Freude, in einer vollen Kirche zu beten.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany