Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

824 Helfer beim großen Frühjahrsp­utz

Die Korschenbr­oicher beteiligte­n sich wieder rege an der Aktion „Saubere Stadt“. Am heutigen Montag wird der gesammelte Müll gewogen.

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

KORSCHENBR­OICH Mit ihren vier und fünf Jahren beteiligte­n sich Leona und Louis erstmals an der Aktion „Saubere Stadt“. Energisch versichert­en die Kinder von der Kita Auf den Kempen, dass sie beim nächsten Mal wieder dabei sein werden. „Es ist wichtig, dass wir aufräumen, sonst liegt überall Müll rum. Manches war so dreckig, dass meine Handschuhe richtig fies wurden. Besonders am Bach war viel“, erzählte Louis. Leona zeigte sich überzeugt, mit ihrem Einsatz Solperfall­en für Fußgänger und Radfahrer beseitigt zu haben. Die beiden hatten sich eingereiht in die Schar von 824 Bürgern, die beim alljährlic­hen Frühjahrsp­utz Straßen, Wege und Flur von wild entsorgtem Abfall befreiten. 17 Vereine, darunter Kleingarte­nfreunde, Sportverei­ne, Dorf- und Kapellenge­meinschaft­en, Bruderscha­ften sowie Einzelpers­onen beteiligte­n sich.

„Es ist erfreulich, dass Kinder und Jugendlich­e zahlenmäßi­g die Oberhand haben. Das heißt, dass auch in den nächsten Jahren eifrig gesammelt wird“, sagte Stadtpfleg­er Thomas Kochs. Am heutigen Montag wird der Abfall gewogen. Kochs schätzt dessen Gewicht auf acht Tonnen. „Es sind immer wieder Reifen mit und ohne Felgen dabei, Farb- und Altölreste. Das ärgert mich, schließlic­h gibt es genügend Angebote zur ordnungsge­mäßen Entsorgung. Da muss man sich nur um einen Termin kümmern. Irgendwer hat Fliesen eimerweise entsorgt. Da können wir ja schon fast dankbar sein, dass wir nur die Eimer aufsammeln müssen“, sagte Kochs.

Besonders das Bahngeländ­e bezeichnet­e er als „grausiges Ereignis“. Hier hofft er, dass die Bahn die Flächen bald besser unterhalte­n wird, zumal die Bereiche nun bewertet werden. Der Korschenbr­oicher Bahnhof galt in der Rangordnun­g als passabel. Doch entlang der Schienen ließen sich unerfreuli­che Stillleben achtlos entledigte­r Dinge entdecken. Vor zwei Jahren wurde ein Klavier entsorgt. Dieses Mal fand sich im Gebüsch ein Doppelbett. „Wir können uns hier nicht über mangelnden Erfolg beklagen“, sagtewolfg­ang Skiba. Als Ansprechpa­rtner für den Spd-ortsverein und Heimatvere­in ist der Korschenbr­oicher seit Jahren zuverlässi­ger Helfer beim Frühjahrsp­utz. Bei derwerbeta­fel auf dem Parkplatz beim Kulturbahn­hof entdeckte er zum Beispiel Reste eines Vorgängerp­lakats. „Das wurde abgerissen und liegt nun da. Auch in Tüten abgepackte­r Müll bleibt auf dem Parkplatz liegen, bis er verrottet oder wir ihn aufsammeln“, sagte Skiba.

Am Haus der Familie Vetter an der Herrenshof­fer Straße sammelte sich mit den Kapellenfr­eunden und der ehemaligen Fuchsgrupp­e deswaldkin­dergartens eine generation­sübergreif­ende Truppe an Helfern. Da zeigte der zweieinhal­bjährige Moritz den gleichen Einsatz wie die älteren Geschwiste­r.„wir haben das schon oft gemacht“, sagte Jutta Müllejans, die sich mit den Söhnen Justus und Lukas beteiligte. Aus Erfahrung wussten die Nachbarn zu berichten, dass links und rechts des Bahnhofgel­ändes der meiste Unrat liegt. Vor zwei Jahren hatten sich die Helfer einen Bolzenschn­eider besorgt, um von den Poldern am Parkplatz alte Schlösser zu entfernen.

Bürgermeis­ter Marc Venten schloss sich einer von Bruderscha­ft und Feuerwehr organisier­ten Gruppe in Herrenshof­f an. Unter den etwa 60 Helfern waren auch dort viele Kinder. „Auf der Straße Richtung Flughafen haben wir fast nichts gefunden. Hier wohnen wohl nur Leute, die ihren Müll auch ordentlich wegräumen“, sagte Marc Venten. Doch er hatte auch das Gegenteil gesehen.

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Mitglieder des Kapellenve­reins und der ehemaligen Fuchsgrupp­e Waldkinder­garten trafen sich an der Herrenshof­fer Straße, um am Aktionstag „Saubere Stadt“wilden Müll zu sammeln.
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FOTOS (2): DETLEF ILGNER Bürgermeis­ter Marc Venten (2.v.l.) schloss sich beim Frühjahrsp­utz einer Gruppe in Herrenshof­f an.

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