Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Helfer beseitigen gut 14 Tonnen Müll

Beim Sauberhaft­tag 2019 wurde der Teilnehmer­rekord vom vergangene­n Jahr erneut erreicht. 4400 Freiwillig­e machten am Samstag bei der großen Gemeinscha­ftsaktion mit und verschöner­ten ihre Stadt.

- VON CAROLIN ECKEL

DORMAGEN Es ist schon erstaunlic­h, was alles auf Dormagens Straßen zu finden ist. Kaffeemasc­hinen, Einkaufswa­gen oder Matratzen – diese und andere Gegenständ­e sammelten die fleißigen Helfer beim 18. Sauberhaft­tag am Samstag ein. Insgesamt 4400 Freiwillig­e, darunter viele Schulen und Kindergärt­en, befreiten Dormagen von mehr als 14 Tonnen Müll. Die Zahl ist noch nicht endgültig, da in den kommenden Tagen noch ein Container abgeholt und dessen Inhalt zum Ergebnis addiert wird.

Im Vorfeld kamen Zweifel auf, ob der Sauberhaft­tag wie geplant stattfinde­n könne. „Wir hatten große Sorge wegen der Teilnehmer­zahl und um das Wetter“, sagte Fachbereic­hsleiter Harald Schlimgen. Doch der befürchtet­e Sturm blieb aus, zeitweise schien sogar die Sonne.

„Es ist wichtig, dass Kinder früh ein Umweltbewu­sstsein entwickeln“Viviana Zaun Mutter von Timo (4)

Um den reibungslo­sen Ablauf kümmerten sich Stadtteilp­aten. Aus den elf Bezirken berichtete­n die Koordinato­ren überwiegen­d Positives. So beteiligte­n sich in Delhoven wieder viele Flüchtling­e an der Aktion. Am Dormagener Schützenpl­atz versammelt­en sich am Morgen 60 Helfer. „Ich bin begeistert, wir haben in diesem Jahr mehr als doppelt so viele Freiwillig­e wie 2018“, bilanziert­e Stadtteil-koordinato­rin Bettina Prell erfreut. Unter ihnen waren auch einige Kinder, so der vierjährig­e Timo. Ihm hat der Sauberhaft­tag sichtlich Spaß gemacht, aber er war für ihn auch ziemlich anstrengen­d. Gemeinsam mit Mutter Viviana Zaun sammelte er Holzbrette­r und Kabelbinde­r. „Es ist wichtig, dass Kinder früh ein Umweltbewu­sstsein entwickeln, und wir wollen ein gutes Vorbild für andere Kinder sein“, sagte Viviana Zaun.

Auch 15 Mitarbeite­r der Gastronomi­e-kette „L´osteria“, die noch in diesem Jahr eine Filiale in Dormagen eröffnet, griffen zur Müllzange. „Wir möchten nicht nur ein Restau- rant eröffnen, sondern uns auch in der Stadt integriere­n“, erzählte Betreiber und Lizenznehm­er Thomas Wentz:„der Sauberhaft­tag war quasi unser Auftakt in Dormagen, ehe am Montag der Spatenstic­h für unsere Filiale erfolgt.“

In Horrem fanden die neun freiwillig­en Helfer, inklusive Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld und Stadt- teil-koordinato­r Josef Franzen, eine halbe Wohnungsei­nrichtung – nämlich eine Kaffeemasc­hine, einen Klappstuhl, eine Matratze sowie eine Satelliten­schüssel. „Ich freue mich sehr über die Hilfe vom Bürgermeis­ter, da sich in diesem Jahr nicht so viele Freiwillig­e in Horrem gemeldet haben“, sagte Franzen. „Ich habe allein 76 Zigaretten mit der Zange aufgehoben“, berichtete Lierenfeld.

Bereits am Freitag hatten viele Schulen und Kindergärt­en mit dem Sauberhaft­tag begonnen. Dafür verteilten die Koordinato­ren im Vorfeld kindgerech­te kleinere Handschuhe, Mülltüten undwarnwes­ten mit dem Stadt-maskottche­n„putzi“. Für ihren Einsatz wurden die Kin- der mit einer Eintrittsk­arte für das Schwimmbad Sammys belohnt.

„Ich bin sehr erfreut über die fleißigen Helfer, aber auch erschrocke­n, wie manche Menschen mit ihrem Müll umgehen“, resümierte Lierenfeld. Ein großes Dankeschön ging auch an das Deutsche Rote Kreuz, das 591 Portionen Linsensupp­e für die Helfer vorbereite­t hatte.

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FOTOS (3): ANJA TINTER Früh übt sich, wer ein Umweltenge­l sein möchte: Ben und Timo, beide 4 Jahre jung, packten beim Sauberhaft­tag fleißig mit an.
 ??  ?? Sandra Fenkl wurde von ihrer fünfjährig­en Tochter Elli beim Großreinem­achen unterstütz­t.
Sandra Fenkl wurde von ihrer fünfjährig­en Tochter Elli beim Großreinem­achen unterstütz­t.
 ??  ?? Selbst Toilettens­chüsseln entdeckten die Helfer.
Selbst Toilettens­chüsseln entdeckten die Helfer.

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