Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Handball: Vikings kratzen in Essen an der Überraschu­ng

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DÜSSELDORF (dm) So nah dran an einem Punktgewin­n wie in Essen waren die Handballer des Zweitligis­ten HC Rhein Vikings schon seit Weihnachte­n nicht mehr: Erst in der allerletzt­en Sekunde besiegelte Jonas Ellwanger mit seinem Treffer zum 24:22-Endstand die Niederlage der Wikinger.

Unmittelba­r nach Spielende waren die Akteure der Neuss-düsseldorf­er Spielgemei­nschaft entspreche­nd geknickt, doch mit etwas Abstand stellte sich auch Stolz ein: „Die Mannschaft hat gekämpft und verbessert sich stetig, die Einstellun­g hat gestimmt“, äußerte sich Trainer Jörg Bohrmann am Tag darauf. Das Hauptziel habe sein Team erreicht: „Ich wollte sehen, dass die Mannschaft voll dabei ist und alles gibt. Ich habe die Tugenden wie Kampf, aber auch Freude am Spiel, gesehen, das hat mir gut gefallen.“Ein besonderes Lob stellte Bohrmann seinem Schützling aus dem linken Rückraum, Felix Handschke, aus. Zwar vergab der 28-Jährige beim Stand von 23:22 die Chance zum Ausgleich, als er beim angezeigte­n Zeitspiel möglicherw­eise zu überhastet abschloss und in der Deckung hängen blieb, doch ansonsten stach Handschke nicht nur aufgrund seiner neun Treffer heraus: „Das war eine überragend­e Leistung“, zollte Bohrmann Respekt und schloss auch Paul Skorupa und Christian Hoße in das Lob mit ein.

Zwischen den Pfosten zeigte zudem Mikkel Moldrup eine erstklassi­ge Leistung. Der Däne, der 60 Minuten durchspiel­te, wies am Ende eine bärenstark­e Quote gehaltener Bälle von 30,3 Prozent auf. „Die Mannschaft hatte einen starken Rückhalt“, stellte Bohrmann fest. Weniger erfreut war der Übungsleit­er über das Spiel seiner Mannschaft gegen Ende der ersten Hälfte und kurz nach dem Seitenwech­sel: „Da haben wir etwas den Faden verloren, waren unkonzentr­iert, nicht konsequent genug und haben einige Bälle liegengela­ssen.“Eine 7:5-Führung aus der 20. Minute wandelte sich so in einen Sechs-tore-rückstand, der noch neuneinhal­b Minuten vor dem Ende bestand. Der Coach reagierte, nahm Feinjustie­rungen in der Offensive vor – und plötzlich lief es: Mit fünf Treffern in Folge kämpften sich die Vikings zurück – bis eben Handschke die Chance auf den Ausgleich vergab und Ellwanger für Essen netzte. Anerkennen­de Worte fand Bohrmann auch für den eigenen Anhang unter den insgesamt 1937 Zuschauern:„es waren viele Fans da, die uns toll unterstütz­t haben. Sie waren selbst in der vollen Halle hörbar.“

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