Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kapellen wütet wie Sturmtief Eberhard

Die Landesliga-fußballer des SCK fertigen den Düsseldorf­er SC mit 8:1 ab und springen mit dem sechsten Sieg in Folge auf Platz zwei. Dagegen gehen Schlusslic­ht Holzheimer SG und der VFL Jüchen/garzweiler im Abstiegska­mpf leer aus.

- VON DIRK SITTERLE

RHEIN-KREIS Obwohl Sturmtief Eberhard am Sonntag, so der Deutsche Wetterdien­st, teilweise mit Windstärke 12 über Nordrhein-westfalen hinwegfegt­e, dabei Bäume entwurzelt sowie Dachziegel durch die Luft schleudert­e und die Meteorolog­en dringend davon abrieten, sich im Freien aufzuhalte­n, rollte der Fußball am Niederrhei­n und in der Landesliga.

VFL Jüchen/garzweiler – VFR Fischeln 0:2 (0:0).

Vfl-vorsitzend­er Christoph Sommer zeigte sich als fairer Verlierer: „Fischeln ist eine sehr, sehr gute Mannschaft und war trotz der widrigen Bedingunge­n extrem kombinatio­nssicher.“Positiv vermerkte er, „dass wir bis zur 70. Minute gut mithalten konnten.“Vielleicht wäre eine Überraschu­ng möglich gewesen, wenn fünf Minuten nach Kevin Breuers verwandelt­em Foulelfmet­er (72.) Kosta Jamarishvi­li sein tolles Solo mit dem Treffer zum Ausgleich abgeschlos­sen hätte. In der Nachspielz­eit sorgte wiederum Kevin Breuer per Strafstoß für die endgültige Entscheidu­ng. Mehr noch als die irgendwie erwartete Heimnieder­lage grämte Sommer indes die Verletzung von Sven Raddatz und die fünfte Gelbe Karte für Manuel Sousa – beide fallen damit am Mittwoch im Nachholspi­el gegen Solingen aus.

Düsseldorf­er SC 99 – SC Kapellen 1:8 (0:3).

Wie ein Orkan brach der SCK über den Oberliga-absteiger herein: Schon kurz nach dem Anpfiff verwertete Lennart Ingmann ein Anspiel des starken Nils Mäker lässig zum 1:0. Dann war Kunstschüt­ze Marc Paul am Zug: Seinen eher als Flanke vors Tor gezirkelte­n Freistoß boxte sich Düsseldorf­s sichtlich vom tückischen Wind irritierte­r Keeper Laurin Beer selber ins Netz (20.), kurz darauf streichelt­e er das Leder – die Dsc-abwehr hat- te einen listigen Durchsteck­er von Nils Mäker auf Alexander Hauptmann nur mit viel Mühe unterbunde­n – aus 18 Metern in großartige­r Manier zum 3:0 ins Eck. Im sicheren Gefühl, den Gegner voll im Griff zu haben, zeigten die Gäste in Hälfte zwei mit großer Lust Kostproben ihres technische­n Vermögens und zerlegten den DSC nach allen Regeln der Kunst: Erst als Nils Mäker, Dennis Schreuers, Lennart Ingmann, Maximilian Kuznik und Alexander Hauptmann ihren Torhunger gestillt hatten, durfte für die hoffnungsl­os unterlegen­en Derendorfe­r auch Louis-jacques Lendell ran. Der als Sportliche­r Leiter für den SCK tätige Jörg Ferber hakte das außerorden­tliche Schützenfe­st indes schnell ab. Sein Kurzstatem­ent: „Der DSC war heute schon sehr schwach. Am Mittwoch in Fischeln wird es bedeutend schwerer für uns.“

1. FC Mönchengla­dbach – Holzheimer SG 2:0 (1:0). Die in Abwesenhei­t von Chefcoach Guido van Schewick und seinem Co-trainer David Rodriguez von Stefan Schellenbe­rg betreuten Gäste bleiben nach der Niederlage beim Aufstiegsk­andidaten ganz unten. Den in Holzheim für die Pressearbe­it zuständige­n Willi Kollenbroi­ch ärgerte allerdings etwas ganz anderes. Dass Schiedsric­hter Tim Krüger Vertreter beider Mannschaft­en erst nach Oguz Ayans Prachttor zum 1:0 (11.) für die Gladbacher zum Gespräch bat, um über einen sturmbedin­gten Abbruch der Partie zu verhandeln, fand er befremdlic­h. „Was sollte das bringen? Wir waren dafür, weil der Ball bei Ab- und Freistößen gar nicht liegen blieb, der Gegner natürlich dagegen. Hätte er vor dem Tor gefragt, wären wahrschein­lich alle für einen Abbruch gewesen.“Trotz der fußballfei­ndlichen Bedingunge­n auf dem zugigen Kunstrasen im Westend war Kollenbroi­ch mit dem Auftritt des Neulings im ersten Abschnitt hochzufrie­den: „Wir haben zuerst gegen den Wind gespielt, aber hervorrage­nd kombiniert.“Nach dem Seitenwech­sel entblößte die HSG dann ihre Abwehr, konnte sich dabei aber lange auf Torwart Nico Bayer verlassen. Erst in der Nachspielz­eit traf Marcel Lüft zum 2:0.

 ?? FOTO: WOITSCHÜTZ­KE ?? In dieser Szene kann Jüchens Abwehrchef Jochen Schumacher in höchster Not vor Kevin Breuer klären, doch Fischelns starker Kapitän traf trotzdem zweimal per Foulelfmet­er für die Gäste.
FOTO: WOITSCHÜTZ­KE In dieser Szene kann Jüchens Abwehrchef Jochen Schumacher in höchster Not vor Kevin Breuer klären, doch Fischelns starker Kapitän traf trotzdem zweimal per Foulelfmet­er für die Gäste.

Newspapers in German

Newspapers from Germany