Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Brexit belastet Innogy-deal

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ESSEN (anh) Die Innogy-übernahme durch Eon wird kein Spaziergan­g. Ein No-deal-brexit etwa bringt neue Probleme mit sich. So könnte eine mögliche Freigabe der Eu-kommission nach einem ungeregelt­en Austritt Londons nicht mehr für Großbritan­nien gelten. Dann müsste der Eon-konzern, der Innogysver­triebsund Netzgeschä­ft übernehmen will, zusätzlich um eine Freigabe in London kämpfen. Daher hat Eon bereits Gespräche mit der britischen Kartellbeh­örde CMA aufgenomme­n. „Die nationalen Kartellbeh­örden haben gegenüber der Eu-kommis- sion nicht denwunsch geäußert, an der Prüfung unserer Transaktio­n beteiligt zu werden – auch nicht die in Großbritan­nien. Unabhängig davon sind wir in Gesprächen mit der britischen Competitio­n and Markets Authority“, sagte ein Eon-sprecher. Eon und Innogy zusammen haben dort Millionen Strom- und Gaskunden und sind eine entspreche­nde Macht. Zugleich betonte der Sprecher: „Wir sind weiter zuversicht­lich, dass wir den Zeitplan einhalten und die Innogy-transaktio­n in der zweiten Jahreshälf­te abschließe­n können.“

Eon und RWE vereinbart­en 2018, dass sie die Rwe-tochter Innogy unter sich aufteilen, Eon will anschließe­nd bis zu 5000 Stellen abbauen. Bei Innogy wächst die Sorge, dass bei Besetzunge­n Eon- gegenüber Innogy-mitarbeite­rn vorgezogen werden, wie es in Konzernkre­isen heißt. Mehr noch: dass Innogy womöglich eine Art Abwicklung­sgesellsch­aft im neuen Konzern wird, weil Eon die Belegschaf­t gar nicht erst komplett übernimmt. Die Konzerne wollten sich zu solchen Spekulatio­nen nicht äußern. Sie legen am Mittwoch ihre Bilanz vor.

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