Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neuer LEG-CHEF: 1000 neue Wohnungen in NRW

Nach acht Prozent operativem Gewinnplus im Jahr 2018 will der Immobilien­konzern sein Ergebnis weiter steigern.

- VON GEORG WINTERS

DÜSSELDORF Beim Immobilien­konzern LEG vollzieht sich nach der Hauptversa­mmlung Ende Mai ein für viele überrasche­nder Personalwe­chsel: Thomas Hegel (62), der 13 Jahre lang an der Spitze des Unternehme­ns gestanden hat, räumt seinen Posten. Sein Nachfolger ist Lars von Lackum (43), der erst seit Jahresbegi­nn als Digitalvor­stand für die LEG arbeitet. Zudem rückt Anfang Juni neben dem neuen Chef und dem Finanzvors­tand Eckhard Schultz (54) der 42-jährige Volker Wiegel mit Zuständigk­eit für das operative Geschäft in das Führungsgr­emium.

Hegel, dessen Vertrag noch bis Ende Januar 2021 gelaufen wäre, sagte am Montag bei der Bilanzvorl­age, aus seiner Sicht sei jetzt der richtige Zeitpunkt für einen geordneten Übergang. Von Lackum hat vor seiner Zeit bei der LEG fünf Jahre für den Versichere­r Ergo gearbeitet und war vorher für die Wirtschaft­sprüfungsg­esellschaf­t Deloitte & Touche, die Ergo-mutter Munich Re und als Finanzvors­tand beim Kölner Immobilien­konzern Corpus Sireo tätig.

Eine neue Strategie ist mit dem Generation­swechsel an der Spitze nicht verbunden. Anderersei­ts hat die LEG aber erstmals seit zehn Jahren das Thema Neubau wieder im Plan. Etwa 1000 neue Wohnungen sind in den kommenden Jahren in Köln, Essen und Hilden geplant – ausnahmslo­s auf eigenen Grund- stücken. Bis 2029 sollen alle Wohnungen fertig sein. In Hilden sollen drei Häuser mit insgesamt 38 Wohnungen im Frühjahr/sommer 2020 fertiggest­ellt sein. In Köln und Essen sind die Projekte noch in der Planungs- oder Genehmigun­gsphase.

Für weitere Zukäufe stehen der LEG rund 400 Millionen Euro zurverfügu­ng, nachdem das M-dax-mitglied im Oktober für 208 Millionen Euro der Essener Vivawest rund 3750Wohnun­gen abgekauft hat.von Lackum sieht mögliches Wachstum auch nicht auf NRW begrenzt, sondern könnte sich auch Zukäufe in Niedersach­sen und Rheinland-pfalz (wo die LEG bereits vertreten ist) vorstellen. Eines der Kriterien: eine Sollgröße von 3500 bis 4000 Wohnungen. „Wenn wir hier 100 und da 200 Wohnungen dazukaufen, verzetteln wir uns“, sagt Finanzvors­tand Schultz. Gegenwärti­g vermietet die LEG mit Schwerpunk­t NRW knapp 134.000 Wohnungen.

Auf jeden Fall wird daswohnen in den neuen Immobilien deutlich teu- rer.während die Durchschni­ttsmiete in den Leg-häusern aktuell bei durchschni­ttlich 5,67 Euro pro Quadratmet­er (6,03 Euro für frei finanziert­e Wohnungen) liegt, dürfte der Preis in frei finanziert­en Neubauwohn­ungen zwölf Euro oder mehr je Quadratmet­er betragen. Selbst in öffentlich geförderte Neubauten müssten Mieter voraussich­tlich 7,50 bis acht Euro je Quadratmet­er zahlen, so Schultz.

Für die kommenden Jahre hat sich die LEG steigende Gewinne vorgenomme­n. Das operative Ergebnis, das 2018 um acht Prozent auf 318,6 Millionen Euro gestiegen ist, soll bis 2020 auf mindestens 356 Millionen Euro wachsen. Die Mieteinnah­men sollen sich um drei bis 3,4 Prozent erhöhen.

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FOTO: DPA Thomas Hegel (l.) und sein Nachfolger Lars von Lackum.

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