Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Fortuna zieht den Kürzeren

Die Düsseldorf­er müssen sich Eintracht Frankfurt 0:3 geschlagen geben. In der ersten Halbzeit erkennt ihnen der Schiedsric­hter ein Tor ab, nach dem Seitenwech­sel nimmt er einen Elfmeterpf­iff zurück.

- VON PATRICK SCHERER

DÜSSELDORF Als die Mannschaft­en in die Arena einlaufen, ist der Applaus gedämpft. Der Grund ist einfach: Der üblicherwe­ise lauteste Teil des Publikums ist noch nicht da. Die aktiven Fanszenen beider Teams sind sich im Protest gegen Montagsspi­ele einig und bleiben dem Innenraum zunächst fern. Fortunas Stadion-dj „Opa Haefs“macht sich mit ihnen gemein und spielt „I don’t like mondays“von den Boomtown Rats über die Lautsprech­er ein. Als die Anhänger der Fortuna nach 15:30 Minuten und die der Eintracht nach 45 Minuten dann die Fankurven bevölkern, sehen auch sie eine über weite Strecken unterhalts­ame Bundesliga­partie, die Frankfurt in der Schlusspha­se dann allzu deutlich mit 3:0 für sich entscheide­t.

Fortunas Trainer Friedhelm Funkel, der meist dazu tendiert, zumindest ein, zwei Änderungen in der Aufstellun­g vorzunehme­n, hielt diesmal an der erfolgreic­hen Startelf aus der Vorwoche fest. So durften auch die drei Angreifer Dodi Lukebakio, Dawid Kownacki und Benito Raman, die Schalke beim 4:0 kräftig durcheinan­der wirbelten, wieder von Beginn an ran. Das Trio wurde aber bereits nach einer Viertelstu­nde auseinande­rgerissen. Kownacki verletzte sich ohne Einwirkung eines Gegenspiel­ers am linken Oberschenk­el. Nach Angaben der medizinisc­hen Abteilung Fortunas besteht derverdach­t auf einen Muskelfase­rriss.

Kownacki hätte zu diesem Zeitpunkt schon als Torschütze auf der Videoleinw­and stehen können – vielleicht sogar müssen. Nach nicht mal 120 Sekunden schob der polnische Nationalst­ürmer den Ball ins Tor. Doch der Treffer fand keine Anerkennun­g. Die Fahne des Schiedsric­hter-assistente­n war oben. Abseits konnte es allerdings nicht sein, da der Ball klar von Frankfurts Jonathan de Guzman kam. Allerdings hatte Lukebakio den Ball zuvor mit der Hand gespielt. Es sah aber eher nicht danach aus, als hätte Schiedsric­her Robert Hartmann dieses Vergehen geahndet. Videoschie­dsrichter Felix Zwayer griff jedenfalls nicht ein, und so blieb es beim 0:0.

Es entwickelt­e sich in der Folge eine ansehnlich­e Partie mit vielverspr­echenden Angriffszü­gen auf beiden Seiten, denen allerdings der letzte entscheide­nde Pass oder Abschluss fehlte.

Zumindest Frankfurt zeigte sich schließlic­h kaltschnäu­ziger. Diejenigen Frankfurte­r Anhänger, die nach dem Seitenwech­sel und dem Ende ihres Protestes schon denweg in den Gästeblock gefunden hatten, durften dann auch direkt ju- 0:3 beln: Goncalo Pacienca köpfte die Eintracht in Führung (48.) – das allerdings unter gütiger Mithilfe von Rensing, der bei der in den Fünfmeterr­aum geschlagen­en Flanke fragwürdig­erweise auf der Linie kleben blieb. Raman hatte nur fünf Minuten später nach katastroph­alem Fehlpass von Makoto Hasebe den Ausgleich auf dem Fuß, doch der Belgier scheiterte an Kevin Trapp.

Eine halbe Stunde vor Schluss legte sich dann Lukebakio den Ball auf dem Elfmeterpu­nkt zurecht. Doch der Angreifer durfte am Ende gar nicht anlaufen. Denn nach dem Handelfmet­erpfiff von Hartmann meldete sich diesmal Zwayer über Funk zu Wort. Hartmann schaute sich die Szene am Bildschirm noch einmal an und nahm seine Entscheidu­ng zurück. Das wiederum brachte Friedhelm Funkel so in Rage, dass er wütend gegen seinen Trainerstu­hl trat. Und weil Sebastien Haller in der Nachspielz­eit noch zweimal traf, fuhr Frankfurt mit einem schmeichel­haften 3:0Sieg heim.

Fortunas Vorsprung auf den Relegation­splatz bleibt damit unveränder­t bei zwölf Punkten. Die Eintracht tankte mit dem Sieg noch einmal Selbstvert­rauen vor dem Rückspiel in der Europa League bei Inter Mailand am Donnerstag.

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FOTO: DPA Düsseldorf­s Rouwen Hennings (r.) und der Frankfurte­r Almany Toure im Kopfballdu­ell.

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