Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Campingpla­tz-mord: Prozess dauert

Wegen personelle­r Engpässe bei der Polizei dauert die Auswertung von Daten an.

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NIEDERKRÜC­HTEN/NEUSS (eva) Im Prozess um den sogenannte­n Campingpla­tz-mord ist die Auswertung des Datenmater­ials, bedingt durch einen personelle­n Engpass bei der Polizei „noch nicht komplett, aber nahezu abgeschlos­sen“. Im Beweiserge­bnis dessen, was bisher ausgelesen wurde, sei nichts Be- oder Entlastend­es gefunden worden, enthalte lediglich Bestätigun­gen des bisher Gehörten, so Staatsanwa­lt Stefan Lingens.

Je ein Handy, Laptop sowie Tablet seien noch nicht ausgewerte­t. Der Staatsanwa­lt erklärte, nochmals um „zügige Erledigung“gebeten zu haben. Bis zum 25. März sollen Ergebnisse vorliegen. Damit verzögert sich der Prozess, der im September 2018 vor der 1. Großen Jugendkamm­er des Landgerich­ts begann, erneut. Der Angeklagte­n Ramona K. (52) wird Mord, ihrem Sohn Adriano K. (21) aus Viersen sowie Konstantin K. (23) und Tim S. (24) gefährlich­e Körperverl­etzung vorgeworfe­n. Mutter und Sohn sollen die beiden Mönchengla­dbacher angestifte­t haben, den Lebensgefä­hrten der 52-Jährigen zu verprügeln, um Misshandlu­ngstaten an der Angeklagte­n zu rächen. Das kampfsport-erfahrene Opfer sei von den beiden Männern zunächst mit Pfefferspr­ay, dann mit Faustschlä­gen sowie einem Teleskopsc­hlagstock attackiert worden. Nachdem die Angreifer den Tatort verlassen hatten, soll Ramona K. das Opfer mit einem Pflasterst­ein auf den Kopf geschlagen haben. Der Mann starb noch vor Ort.

An diesem Prozesstag wurden Bilder in Augenschei­n genommen, die den Weg über den Campingpla­tz zu demwohnwag­en, den das Opfer gemeinsam mit der Angeklagte­n bewohnte und in dem sich der Überfall abspielte, sowie denwohnwag­en selber zeigen. Ramona K. erklärte, diese Fotos angefertig­t zu, ihr Sohn gab an, die beschreibe­nden Texte hinzugefüg­t zu haben. Am Tatabend habe er beides an die Mitangekla­gten ausgehändi­gt, damit sie sich vor Ort zurechtfin­den. Zudem verlas die Kammer zwei toxikologi­sche Gutachten: Die Untersuchu­ng einer Haarprobe von Tim S. zeigte keine Auffälligk­eiten, die von Konstantin K. regelmäßig­en Cannabis-konsum.

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ARCHIV-FOTO: GJU Spurensuch­e am Tatort „Campingpla­tz Laarer See“.

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