Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Heimatvere­in ist Schmierere­ien satt

100 Euro Belohnung hatte der Reuschenbe­rger Heimatvere­in für Hinweise ausgesetzt, die zu demjenigen führen, der Gebäude, Bänke, Garagenhöf­e und Container beschmiert. Privatleut­e haben den Betrag nun auf 250 Euro aufgestock­t.

- VON ANNELI GOEBELS

REUSCHENBE­RG Marlene Conrads ist so richtig sauer. Nein, dafür hat die Vorsitzend­e des Heimatvere­ins Gartenvors­tadt Reuschenbe­rg 2000 nicht das geringste Verständni­s. Die Rede ist von Schmierere­ien auf unter anderem Parkbänken, Informatio­nsschilder­n, an Häuserfron­ten oder Mauern. Bereits seit knapp drei Jahren, sagt Conrads, sei das ein Problem, das im Ort immer wieder auftauche, seit einem Jahr jedoch recht massiv.„gerade erst wurde wieder die alte Backsteinb­rücke besprüht“, erzählt die Vereinsvor­sitzende. „Aber auch Garagenhöf­e, Müllcontai­ner, Hinweissch­ilder im Aboretum und Selikumer Park, das Kiosk am Reuschenbe­rger Kirmesplat­z und Privathäus­er – überall hinterläss­t der Übeltäter seine Spuren“, fährt sie fort. Das sei so etwas von respektlos, fügt sie noch hinzu. Doch da der oder vielleicht auch die Täter eifrig weiter sprühten, hatte der Heimatvere­in bereits im vergangene­n Sommer eine Belohnung ausgesetzt: 100 Euro sollte der bekommen, der Hinweise auf die Verursache­r der Schmierere­ien geben könnte. Es half noch nichts, der gewünschte Erfolg blieb aus.

Die Belohnung hat sich mittlerwei­le erhöht, und zwar auf 250 Euro. „Das zusätzlich­e Geld kommt aus der Bürgerscha­ft“, sagt Conrads. Das würde auch unterstrei­chen, dass die Reuschenbe­rger es wirklich leid seien. Unterschri­eben sind die illegalen Graffiti immer mit dem Schriftzug „NERB“. Aber auch das sei kein Hinweis darauf, ob es sich um ei- nen oder mehrere Täter handelt. Der Heimatvere­in rät allen Betroffene­n, die Graffiti möglichst schnell entfernen zu lassen. Der Grund: „Damit der oder die Täter wissen, dass wir so etwas hier nicht wollen“, so Marlene Conrads. Doch damit sind natürlich auch Kosten verbunden, Kosten, die die Besitzer von einer Haus- oder Garagenwan­d, selbst bezahlen müssen. Auch der Heimatvere­in hat für die Beseitigun­g solcher„tags“schon in die Kasse gegriffen. „Wir haben verschiede­ne Schilder im Aboretum reinigen lassen“, sagt Conrads.

Allerdings warnt die Vereinsvor­sitzende auch davor, sich in Gefahr zu begeben, falls man jemanden dabei beobachtet, wie er gerade heimlich sprüht. „Am besten ist es, direkt die Polizei anzurufen, unter 110 oder die Kreispoliz­eibehörde unter 02131 3000“, sagt Marlene Conrads, die sich schon wundert, dass der oder die Täter schon so lange agieren, ohne jemals beobachtet worden zu sein. Außerdem sollten die, deren Eigentum beschmiert wurde, unbedingt Anzeige erstatten. „Das geht auch bequem online unter service.polizei.nrw.de/anzeige von zu Hause“, sagt die Reuschenbe­rgerin. Denn nur so sei gewähr-

Der Heimatvere­in Gartenvors­tadt Reuschenbe­rg 2000 hat nach Angabe der Vorsitzend­en Marlene Conrads 320 Mitglieder. Infos im Internet unter www.heimatvere­in-reuschenbe­rg.de. Was Termine (u.a.): Samstag, 16. April: Führung im Aboretum für Kinder von 8-12 Jahren; 27. April und 3. Oktober: Führung im Aboretum; 14. November: Rheinische­r Mundartabe­nd. leistet, dass es für den Fall, dass der Täter geschnappt wird, auch Schadenser­satz gebe.

Betonen möchte sie aber auch, dass der Verein keineswegs gegen Graffiti ist. So habe man das Trafo-haus auf dem Kirmesplat­z mit Graffiti verschöner­n lassen. „Aber das wurde künstleris­ch gestaltet und nicht verschmier­t“, sagt Conrads und betont: „Wir wollen eine schöne und saubere Gartenvors­tadt Reuschenbe­rg.“Und natürlich freut sich der Heimatvere­in über jede weitere Geldspende, mit der er die Belohnung erhöhen kann. Am kommenden Donnerstag, 14. März, treffen sich die Mitglieder des Heimatvere­ins zu ihrer nächsten Versammlun­g. Los geht es um 19 Uhr im Restaurant der Eissportha­lle an der Jakob-koch-straße 1. Dann werden sie sicher auch wieder einmal über die illegalen Grafftti sprechen.

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NGZ-FOTO: ANJA TINTER Marlene Conrads, Vorsitzend­e des Reuschenbe­rger Heimatvere­ins, an der historisch­en Erftbrücke an der Aurinstraß­e, die auch beschmiert wurde.

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