Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Pressehaus soll Startup-leuchtturm werden

Der Standort an der Moselstraß­e in Neuss soll für Gründer zur Heimat werden und ihnen den Raum geben, sich kreativ zu entfalten. Dort entsteht ein Innovation­shub mit Coworking-spaces – und Nähe zu eher klassische­n Unternehme­n.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

NEUSS Die Zukunft braucht einen Ort, an dem sie gestaltet werden kann. Für die Startup- und Gründersze­ne bedeutet das: Sie braucht ein Biotop, in dem sie ihre Kreativitä­t entfalten kann. Ein solcher Ort soll im Pressehaus an der Moselstraß­e in Neuss entstehen. Kreis, Stadt, Sparkasse und die neuen Eigentümer, die die Immobilie zum 1. Januar 2019 gekauft haben, planen dort ein Startup-center, das Leuchtturm-charakter für die Region haben soll. Thomas Belting von den Immobilien­eigentümer­n spricht von einem „Hidden Champion“, der zum Nährboden für neue Ideen und neue Geschäftsm­odelle werden soll. Früher hätten sich Gründer oft aus einem Unternehme­n herausgeno­mmen, um dann selbst erfolgreic­h ein ähnliches Unternehme­n zu gründen. Aber die Zeit solcher Vorbilder sei vorbei.„für Facebook gab es kein Vorbild, und für Google gab es auch kein Vorbild“, sagt Belting. Das nächste ganz große Ding ist immer auch etwas ganz Neues.

Als Innovation­shub für Startups bezeichnen die Projektpar­tner die Ziele, die sie im Pressehaus umsetzen wollen. Die Vorarbeite­n soll die Kommunikat­ions- und Innovation­sagentur Blanko Gmbh, die bereits das„super 7000“-Coworking-space in Düsseldorf betreibt, in Kooperatio­n mit den Wirtschaft­sförderung­en von Kreis und Stadt erbringen. Der Kick-off steht bevor. Landrat Hans-jürgen Petrauschk­e betont: „Ziel ist es, das Klima für innovative Gründungen bei uns durch den Aufbau der dafür erforderli­chen Infrastruk­tur weiter zu stärken.“

Dabei kommt aber niemand von außen, der dem Vorhaben einfach eine Idee überstülpt. Organische­s Wachstum ist das Ziel. Bei der Gestaltung soll auf die Bedürfniss­e der Wirtschaft vor Ort eingegange­n werden. Andreas Galland, Amtsleiter der Wirtschaft­sförderung in Neuss, sieht dies als Schritt zur Schärfung des Profils als Gründungss­tandort. „Wir aktivieren die Bestandsun­ternehmen und loten mit ihnen gemeinsam die Zielvorgab­en und Schwerpunk­te für die künftige Entwicklun­g aus“, erklärt Galland. Ziel sei eine „bedarfsger­echte Verfestigu­ng der Startup-szene“. Und ein Leuchtturm-projekt, das den RheinKreis als Standort für Gründer interessan­t mache.

An der Moselstraß­e soll es nun wachsen. Die Eigentümer des Pressehaus­es haben bereits Erfahrunge­n mit dem Aufbau eines Innovation­shubs gemacht. Ihnen gehört die Immobilie Rather Straße 25 in Düsseldorf. Dort konnte das aus der Garage Bilk hervorgega­ngene „Super7000“etabliert werden, das als Startup-hotspot gilt. Mitgründer und Mitgeschäf­tsführer ist Markus Lezaun von der Blanko Gmbh. Neuss sei ein spannender Standort für Gründer, dessen Profil es zu schärfen gelte – zusammen mit Akteuren aus der Wirtschaft vor Ort. Dabei sollen Bedarfe abgebil- det werden – und entspreche­nde Angebote geschaffen werden. Fabianwink­ler von der Sparkasse Neuss betont, dass viele Mittelstän­dler zudem vom „Spirit aus den Startups“profitiere­n könnten.

Auch eher klassische Unternehme­n werden am Standort Moselstraß­e einziehen. Drei Mietverträ­ge sind laut Thomas Belting im Entwurf fertig. Das Interesse ist groß. Die Nähe zu Startups reizt auch Detlef Peltzer, Geschäftsf­ührer der auf Autoaufber­eitung spezialisi­erten „LPS Service Center“-gruppe. In diesem Jahr soll das Lps-hauptquart­ier an der Moselstraß­e entstehen.

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NGZ-FOTO: ANJA TINTER Vertreter von Stadt, Kreis, Sparkasse Neuss, Blanko Gmbh und Eigentümer stellten die Pläne für das Startup-center an der Moselstraß­e vor.

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