Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Einführung von Digitalste­uer auf Eu-ebene ist geplatzt

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BRÜSSEL (dpa) Die Einführung einer europäisch­en Digitalste­uer für Konzerne wie Google und Facebook ist gescheiter­t. Ein deutsch-französisc­her Kompromiss­vorschlag für die Besteuerun­g von Online-werbeerlös­en scheiterte am Widerstand einiger Eu-finanzmini­ster am Dienstag. Es gebe fundamenta­le Bedenken, sagte Rumäniens Finanzmini­ster Eugen Teodorovic­i.

Deutschlan­d und Frankreich hatten zuvor versucht, die umstritten­e Digitalste­uer in Europa in abgespeckt­er Variante durchzuset­zen. Sie sprachen sich für eine Umsatzsteu­er von drei Prozent auf Online-werbeerlös­e aus, die von Januar 2021 an gelten solle. Voraussetz­ung dafür sei, dass in der Zwischenze­it keine Lösung auf Ebene der Orga- nisation für wirtschaft­liche Zusammenar­beit und Entwicklun­g gefunden werde.

Die Eu-kommission hatte ursprüngli­ch eine weitere umfassende­revariante vorgeschla­gen. Für Digitalkon­zerne mit einem weltweiten Jahresumsa­tz von mindestens 750 Millionen Euro sowie einem Online-umsatz von 50 Millionen Euro sollten in Europa drei Prozent Ertragsste­uer gelten. Dabei sollte jedoch nicht nur Online-werbung, sondern etwa auch der Verkauf von Nutzerdate­n berücksich­tigt werden. Der Eu-kommission zufolge entrichten Digitalfir­men im Schnitt Unternehme­nssteuern von rund neun Prozent – bei klassische­n Betrieben sind es durchschni­ttlich mehr als 20 Prozent.

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