Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vom langen Warten auf das Glasfaser-kabel

Seit fast einem Jahr wartet Dieter Heinemann auf den Ortstermin.

- VON ANNELI GOEBELS

GREFRATH Die Geduld von Dieter Heinemann wird auf eine harte Probe gestellt. Der Grefrather möchte „schlicht und ergreifend“einen Glasfaser-anschluss. Vor gut einem Jahr hatte er sich an die „Deutsche Glasfaser“gewandt. Da das Unternehme­n bereits im Ort tätig war, galt Heinemann als „Nachzügler“. Doch ihm wurde im April 2018 mitgeteilt, man werde sich melden. Als er ein halbes Jahr später immer noch keinen Bescheid wegen zunächst einmal einer Hausbegehu­ng hatte, schrieb er die Deutsche Glasfaser an. In einem Antwortsch­reiben wurde er beruhigt. „Man hatte mich nicht vergessen“, sagt Heinemann. Doch inzwischen glaubt er, dass das schon der Fall ist.

Auch Norbert Diekneite aus Uedesheim sieht sich in einer Warteschle­ife, die er bald nicht mehr akzeptiere­n will. Nach eigenen Angaben hatte er sich zwar nicht direkt, als es möglich war, für einen Glasfaser-anschluss entschiede­n, aber immerhin noch, bevor die Erdarbei- ten im Ort begannen. Daher sieht er sich keineswegs in der Kategorie „Nachzügler“, denn er sei über eine erneut angelegtew­erbekampag­ne von Glasfaser geworben worden – mit dem Verspreche­n, wie er sagt, dass er noch im Ausbauproj­ekt drin sei. Nun wartet auch er seit vielen Monaten darauf, dass sich jemand zu einer Hausbegehu­ng anmeldet. Denn hinzu kommt, dass er seinen aktuellen Anschluss zum 26. April gekündigt hat.

Das solle man auch vermeiden, sagt ein Glasfaser-sprecher auf Nachfrage der Redaktion. Denn der alte Anschluss werde vom neuen Anbieter, in diesem Fall der Glasfaser, gekündigt. In beiden Fällen sieht der Sprecher den klassische­n Fall eines Nachanschl­usses vorliegen. Und das heißt: „Erst, wenn die Abnahme der bereits erledigten Arbeiten erfolgt ist, beschäftig­en wir uns mit nachträgli­chen Anträgen“, sagt er. Das allerdings kann die Wartenden kaum trösten.

Denn das Unternehme­n Glasfaser hat in Neuss einiges nachzuarbe­iten, was die Wiederhers­tellung von Straßen- und Bürgerstei­goberfläch­en nach Verlegung der Kabel angeht. Die Mängellist­e, die die Stadt Neuss erstellt hat, ist lang. Mitte Februar hatte es ein Treffen zwischen Vertretern der Stadt und Glasfaser gegeben. Danach, so hatte Stadtsprec­herin Nicole Bungert mitgeteilt, seien Ortstermin­e geplant, „da sich die Deutsche Glasfaser die Mängel nicht erklären kann, diese aber beheben will“, so Bungert weiter. Ob es für die Familien Heinemann und Diekneite eine schnelle Lösung geben wird, scheint nicht wahrschein­lich.

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