Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gruissem soll doch noch schnelles Internet bekommen

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GRUISSEM (cso-) Seit rund drei Jahren kämpfen Gruissemer für schnelles Internet im Dorf. Mehr als die Hälfte der Haushalte stellte einen Antrag bei der Deutschen Glasfaser (DG). Nun ärgern sich Rene Michels und andere über ein Schreiben, in dem die DG über die „Vorläufige Ablehnung Ihres Auftrages“informiert. „Es ist schlimm, die lassen uns verhungern. Wir haben keine Chance, einen vernünftig­en Anschluss zu bekommen“, erklärt Michels. Sechs Megabit pro Sekunde seien das Maximum. „Sogar Telefonges­präche brechen hier ab.“

„Leider liegt Ihre Adresse nicht im geplanten Anschlussg­ebiet“, begründet die DG ihre vorläufige Ablehnung. Der Ort befinde sich aber noch„in der Nachfrageb­ündelung“. Werde die notwendige Teilnehmer­quote erreicht und das Netz gebaut, „prüfen wir alle Verträge außerhalb des Anschlussg­ebiets neu“, heißt es. „Mir ist neu, dass es eine Nachfrageb­ündelung in Gruissem gab. Wir haben selbst die Initiative ergriffen, rund 60 Prozent der Haushalte machen mit, viel mehr als die sonst nötige Prozentzah­l“, erklärt Michels. Auch Stefan Ratzmer hat ein Ablehnungs­schreiben erhalten. „Es ist enttäusche­nd. Wir haben 60 Prozent der Haushalte zusammen getrommelt, haben lange in der Schwebe gehangen.“

Ein Problem:„die Deutsche Glasfaser hat dem Rhein-kreis Neuss und der Stadt 2016 mitgeteilt, dass der Ortsteil Gruissem eigenwirts­chaftlich ausgebaut wird. Deshalb wurde der Ort nicht in das Bundesförd­erprogramm aufgenomme­n“, erklärt Reinhold Jung von der Kreispress­estelle. Mittel aus dem Breitband-förderprog­ramm gibt es für kleine Orte wie Gubisrath und Busch sowie für Schulen. Kreis und Stadt würden nun„netzbetrei­ber kontaktier­en, um eine Ausbaulösu­ng zu finden“, erklärt Jung. „Wir geben Gruissem nicht auf“, sagt auch Deutsche-glasfaser-sprecher Dennis Slobodian: „Wir haben viel versucht, um einen Anschluss dort zu realisiere­n.“Aber wegen der „großen Entfernung zum aktiven Netz und der Bodenbesch­affenheit wäre der Ausbau kostenaufw­ändig“. Doch: „Wir befinden uns in Gesprächen mit der Stadt, versuchen eine Lösung zu finden. 60 Prozent Anschlussw­illige bleiben nicht unbachtet“, erklärt er.

„Kreis und Stadt kontaktier­en Betreiber, um Lösung zu finden“Reinhold Jung Rhein-kreis Neuss

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