Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Aus dem Hass erwächst Terror

- VON MICHAEL BRÖCKER

Der fanatische Hass eines mutmaßlich rechtsextr­emen Terroriste­n trifft friedlich betende Muslime. Der Anschlag in Neuseeland ist brutal und niederträc­htig. Terroriste­n sind Mörder, und doch versuchen sie, ihren Taten einen Sinn zu geben, schieben eine verquaste, wahnhafte Ideologie, die sich oft gegen Fremdes richtet, vor. Der norwegisch­e Massenmörd­er Anders Breivik sah sich als Kulturkämp­fer gegen den Islam, als heroischer Bewahrer der weißen Rasse. Nun soll auch der Terrorist von Christchur­ch im Netz ein rechtes Pamphlet hinterlass­en haben. Der blutige Kampf im Namen von Ideologien nimmt besorgnise­rregende Ausmaße an. Aber Terror und Hass haben nie eine Legitimati­on.

Muslime sind nach den Anschlägen im Namen ihrer Religion weltweit unter Pauschalve­rdacht. Das ist gefährlich, falsch, und jeder muss diesen Ressentime­nts im Alltag begegnen. Die Rhetorik und die Propaganda gegen Muslime wird auch hierzuland­e lauter. Dagegen müssen wir uns stellen. Wir dulden keinen Religionsk­rieg. Wir verabscheu­en Rassismus. Wir leben und liebentole­ranz. Auch deshalb sind die Debatten um Deutungsho­heit und Opferranki­ngs so entsetzlic­h. Es gibt keine Opfer zweiter Klasse. Es gibt nur blanken Terror. Und der muss immer gnadenlos verurteilt werden. BERICHT TÄTER FILMTE MASSAKER GEGEN MUSLIME, POLITIK

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