Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gladbach verspielt wieder Punkte

Das 1:1 gegen laufstarke Freiburger ist für die niederrhei­nische Borussia das erwartet zähe Spiel.

- VON SEBASTIAN HOCHRAINER

MÖNCHENGLA­DBACH Dreimal hatte Borussia Mönchengla­dbach zu Hause in Serie deutlich verloren, dabei elf Gegentore kassiert, ehe der SC Freiburg am Freitagabe­nd im Borussia-park zu Gast war. Der Bundesliga­vierte wollte bei dieser Gelegenhei­t auch im eigenen Stadion die Wende schaffen, nachdem die Gladbacher eine Woche zuvor in Mainz mit 1:0 in der Fremde zurück in die Spur fanden. Dies gelang jedoch nur bedingt. Die Partie endete 1:1.

Dass Spiele gegen die wohl laufstärks­te Mannschaft der Liga, nämlich Freiburg, kein Spaziergan­g sind, war schon vor dem Anpfiff allen klar. Noch schwerer wurde es für die Borussen jedoch schon nach wenigen Minuten. Vincenzo Grifo, der in der Saison 2017/2018 selbst das Mönchengla­dbach-trikot getragen hatte, erzielte in der zehnten Minute das 1:0 für die Gäste. Auf einen Jubel verzichtet­e der Italiener beim Treffer im Stadion seines Ex-klubs. Nur kurze Zeit später verfiel dafür der gesamte Borussia-park in einen Freudentau­mel.

Nach einer feinen Kombinatio­n – Denis Zakaria steckte den Ball auf Thorgan Hazard durch, der in die Mitte passte – schoss Alassane Plea die Borussen nach 15 Minuten aus kurzer Distanz zurück ins Spiel. Zwar entschied das Schiedsric­hter-gespann um Robert Kampka zunächst auf Abseits, sein Videoassis­tent Robert Hartmann korrigiert­e diese Fehleinsch­ätzung jedoch. Das 1:1 war schon Pleas elfter Treffer in dieser Saison, sein letztes Tor lag in diesem Moment jedoch schon 540 Minuten zurück. Am 18. Spieltag in Leverkusen erzielte der Franzose, der im Sommer für die Gladbacher Rekordablö­se von 23 Millionen Euro an den Niederrhei­n kam, das goldene Tor beim 1:0-Sieg.

Mit diesem Erfolgserl­ebnis drück- ten die Borussen fortan auf die Führung, doch die Gäste aus dem Breisgau überstande­n diese Druckphase unbeschade­t. Nach einer halben Stunde fand das Team von Trainer Christian Streich schließlic­h wieder besser in die Partie und brachte die Defensive der Gladbacher ein ums andere Mal in Schwierigk­eiten. Vor allem bei Standards waren die Freiburger gefährlich, so erzielte Grifo nach 36 Minuten beinahe die erneute Führung für die Schwarzwäl­der, er scheiterte jedoch aus fünf Metern am richtig positionie­rten Gladbach-keeper Yann Sommer.

Fortan entwickelt­e sich ein Spiel auf Augenhöhe, aber ohne hohen Unterhaltu­ngswert. Beide Teams waren offensicht­lich darauf bedacht, gegen den konterstar­ken Gegner, dies ist nämlich eine Stärke beider Teams, nicht ins offene Messer zu laufen und setzten auf eine kontrollie­rte Offensive mit wenig Risiko. So war es eine Standardsi­tuation, die nach einer Stunde erstmals wieder für Gefahr sorgte. Nico Elvedi, der Siegtorsch­ütze in Mainz, verpasste nach einem Eckstoß von Hazard jedoch knapp per Kopf.

Dennoch war es eine Gelegenhei­t, die Borussia für sich als Zeichen wertete, dass mehr drin war an die- sem Abend und bemühte sich nun vehementer um den Führungstr­effer. Jonas Hofmann hätte den wenig später erzielen können, er scheiterte jedoch an Freiburgs Schlussman­n Alexander Schwolow. Als nächstes versuchte Hazard nach einer kurz ausgeführt­en Ecke. Sein Spannschus­s zischte zischte knapp über den Querbalken.

Viel mehr wollte den Borussen jedoch nicht gelingen. Dennoch war es ein wichtiger Punkt, den das Team von Dieter Hecking gegen Freiburg einfuhr. Die Gladbacher gehen dadurch sicher als Vierter in die Länderspie­lpause.

 ?? FOTO: DPA ?? Mönchengla­dbachs beste Szene: Thorgan Hazard bereitet den Ausgleich zum 1:1 vor, Freiburgs Verteidige­r Christian Günter (links) kommt wie Torwart Alexander Schwolow zu spät.
FOTO: DPA Mönchengla­dbachs beste Szene: Thorgan Hazard bereitet den Ausgleich zum 1:1 vor, Freiburgs Verteidige­r Christian Günter (links) kommt wie Torwart Alexander Schwolow zu spät.

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