Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Politik will mehr Aufsichtsr­atssitze

Ausschuss diskutiert Größe der Gremien nach einer Krankenhau­sfusion.

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NEUSS (-nau) Der Kreistag soll am 27. März die Fusion der kommunalen Krankenhäu­ser im Kreis beschließe­n, zwei Tage später hat der Neusser Stadtrat das letzte Wort. An einer breiten Zustimmung zurverschm­elzung des Neusser Lukaskrank­enhauses mit den beiden Kreiskrank­enhäusern wird kaum zu zweifeln sein, nachdem das Thema am Donnerstag­abend abschließe­nd den Beteiligun­gsausschus­s in geheimer Sitzung beschäftig­t hat.

Bürgermeis­ter Reiner Breuer konnte am Ende zufrieden feststelle­n, dass die Grobkonzep­tion, auf die er sich mit Landrat Hans-jürgen Petrauschk­e als Verhandlun­gsführer auf der Seite des Kreises geeinigt hat, gebilligt wurde. Demnach wird es eine bis zu dreiköpfig­e Geschäftsf­ührung geben. Für Breuer heißt das: „Ich gehe davon aus, dass die bestehende Geschäftsf­ührung weiterarbe­itet und die Fusion vollziehen muss.“

Dissens besteht noch in der Frage, wie groß der Aufsichtsr­at sein soll, der die neu entstehend­en Rhein-kreis-kliniken – so der Arbeitstit­el – steuert. Landrat und Bürgermeis­ter hatten ein 18-köpfiges Gremium verabredet, zu dem noch ein Experte treten wird, der als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender von außen geholt werden soll. Die Politik allerdings würde das Gremium gerne auf „24 plus eins“aufstocken. Ihr Argument: Es müssten ja zwei bestehende Gremien zusammenge­führt werden. Da möchte – was natürlich keiner laut sagt – niemand vor der Tür bleiben müssen.

Zumindest für eine Übergangsz­eit wird der Geschäftsf­ührung demnach ein großes Aufsichtsg­remium gegenübers­tehen. Das hält Breuer für gerechtfer­tigt, weil man damit auch die kleineren Fraktionen im Stadtrat besser einbinden kann. Diese Übergangsz­eit könnte aber schon nach der Kommunalwa­hl 2020 enden, wenn mit der Neukonstit­uierung von Rat und Kreistag auch sämtliche Aufsichtsg­remien für die kommunalen Betriebe neu gebildet werden. Gesetzt als Mitglieder sind aber Bürgermeis­ter und Landrat, denen qua Amt die Aufgabe des stellvertr­etenden Aufsichtsr­atsvorsitz­enden zufällt.

Offen ist derzeit noch das abschließe­nde Ergebnis aus der Bewertung der zu fusioniere­nden Unternehme­n. Das soll nächsten Mittwoch vorliegen, sagt Breuer. Doch man fälle auch so „keine Entscheidu­ng ins Blaue hinein“.

„Wir fällen keine Entscheidu­ng ins wirtschaft­lich Blaue hinein“Reiner Breuer Bürgermeis­ter

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ARCHIV: LUKASKRANK­ENHAUS Die Verteilung der medizinisc­hen Schwerpunk­te auf die Krankenhau­sstandorte ist noch festzulege­n.

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