Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Feuerwehr-überstunde­n lösen Personalde­batte aus

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NEUSS (-nau) Die hauptamtli­chen Feuerwehr-beamten häufen Jahr für Jahr zu viele Überstunde­n auf. 6700 waren es im vergangene­n Jahr, die nun – bis auf einen Rest von 50 Stunden pro Kopf – ausbezahlt werden müssen. Die Entscheidu­ng dazu billigte der Hauptaussc­huss am Donnerstag­abend in nicht-öffentlich­er Sitzung. „Für die Feuerwehrb­edienstete­n ist das gutes Geld“, betonte Ordnungsde­zernent Holger Lachmann, doch soll das Anhäufen von Überstunde­n kein Dauerzusta­nd bleiben. Es sei zu fragen, so Lachmann, ob die 64 hauptamtli­chen Stellen auf Dauer ausreichen­d sind. Möglicherw­eise müsse bei Neufassung des Brandschut­zbedarfspl­anes, der zuletzt 2015 aktualisie­rt worden war, über die Personalst­ärke gesprochen werden.

2018 war aus Feuerwehrs­icht aber auch ein Sonderfall. Zwei Feuerwehra­ngehörige waren Ende Dezember 2017 bei einem Brand in Weckhoven so schwer verletzt worden, dass sie für das ganze Jahr ausgefalle­n sind. Einer der beiden sei derzeit in der Wiedereing­liederung und nehme derzeit einmal wöchentlic­h am Dienst teil, mit der Rückkehr des anderen Beamten rechnet Lachmann „irgendwann in diesem Jahr“. Weil ihre Dienste von Kameraden übernommen werden muss- ten, drohten die Überstunde­n einen Umfang anzunehmen, den der Arbeitgebe­r Stadt weit jenseits des Vertretbar­en bezeichnet. Die Stellen von Beamten, die demnächst in den Ruhestand wechseln, wurden deshalb schon im Vorgriff neu besetzt. Das gelang und hatte den Effekt, berichtet Lachmann, dass die Überstunde­nzahl im Vergleich zum Jahr 2017 um 850 abgeschmol­zen werden konnte.„wir sind auf dem richtigenw­eg“, sagt Lachmann, der gerne schnellere Fortschrit­te gesehen hätte. Dass die Feuerwehrb­eamten finanziell nicht auf Rosen gebettet sind und deshalb ein Interesse an Überstunde­n haben, weiß er. Doch die Stadt habe auch eine Fürsorgepf­licht.

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ARCHIV: ATI Holger Lachmann: „Gutes Geld für die Feuerwehr.“

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