SAMSTAG, 16. MÄRZ 2019

MIPIM: Nachhaltig statt günstig

KOLUMNE

Am gestrigen Freitag endete die dreißigste, mit mehr als 26.000 Teilnehmern aus über hundert Ländern global bedeutendste Immobilienmesse MIPIM in Cannes. Ein Trend bei weiterhin dynamischer Immobiliennachfrage: „Landmarkenbildung“– unverwechselbare Immobilien dank hochkarätiger Architektur statt industriellem Einheits-look.

Dies zeigte sich auch im Dialog mit Kommunalpolitik und -verwaltung, zum Beispiel auf dem Düsseldorf-stand, wo OB Thomas Geisel einem internationalen Publikum die beachtliche Auswahl heimischer Top-projekte präsentierte: Viele Städte und Kommunen geben mittlerweile einer nachhaltigen, generationenübergreifenden Stadtentwicklung und Quartiersbildung Vorrang, statt dem Prinzip „schnell und günstig“zu folgen.

Ein weiterer Zukunftstrend sind Quartiere, die die gesamte Gesundheitsökonomie interdisziplinär abbilden und dazu Forschung, medizinische Einrichtungen, Ausbildungsstätten mit unterschiedlichen Wohnformen von Mikro- bis seniorengerechtem Wohnen in lebendiger Campus-atmosphäre kombinieren. Was fehlte, waren hochrangige Vertreter aus der Bundeshauptstadt. Sie wären angesichts des unrühmlichen, milliardenschweren, ideologiebasierten Berliner Sonderthemas „Enteignung von großen Wohnungsbeständen“gefragte Gesprächspartner gewesen. Die Reaktionen internationaler Kreise reichten jedenfalls von ungläubigem Staunen bis hin zur Häme.

Wulff Aengevelt

Der Autor ist Geschäftsführender Gesellschafter von Aengevelt Immobilien.