Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bischof Peter Marzinkows­ki wird 80 Jahre alt

Als Missionar zog es den in Neuss aufgewachs­enen Geistliche­n nach Afrika. Dort hat er als Bischof gewirkt.

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NEUSS (mkoe) Peter Marzinkows­ki, emeritiert­er Bischof von Alindao (Zentralafr­ikanische Republik), wird am heutigen Dienstag 80 Jahre alt. Der in Neuss aufgewachs­ene gebürtige Schlesier blickt auf mehr als 30 Jahre Missionsar­beit in der Zentralafr­ikanischen Republik zurück. Eine Feier wird es wohl aber nicht geben, verrät Peter Marzinkows­ki, für ihn sei sein runder Geburtstag ein Tag wie jeder andere, wünschen würde er sich auch nichts. „Man wird ja nur ein Jahr älter“, findet er. Am 19. März ist ihm dafür etwas anderes wichtiger: „Es ist Josefstag – ein Feiertag für unsere Gemeinscha­ft“, sagt er. Seit 2014 lebt er als Teil der Ordensgeme­inschaft der Spiritaner im Kloster Knechtsted­en in Dormagen. „Mit den Brüdern wird es denke ich ein gutes Mittagesse­n geben, das ist alles. Mit meiner Familie feiere ich dann bei einem Kaffee am Nachmittag“, sagt Marzinkows­ki. 1939 wurde Peter Marzinkows­ki in Liegnitz in Niederschl­esien geboren. Nach der Flucht lebte die Familie in Grevenbroi­ch, Hoisten und auf der Neusser Furth. Als Jugendlich­er besuchte Marzinkows­ki Gymnasien in Neuss, Knechtsted­en und Menden, bevor er Philosophi­e und Theologie in Knechtsted­en und Rom studierte. 1966 wurde Marzinkows­ki als Mitglied des Missionsor­dens der Spiritaner zum Priester geweiht.

Im Jahr 1968 ging er für zunächst 14 Jahre als Missionar und Pfarrer in die Zentralafr­ikanische Republik, bevor er auch in Paris, Knechtsted­en und Rom verschiede­ne Aufgaben innerhalb der Missionsge­sellschaft übernahm – unter anderem als Generalrat der Spiritaner in Rom. 1993 bis 2000 war er Generalvik­ar der zentralafr­ikanischen Diözese Mbaiki, 2004 wurde er Provinzial­oberer der Spiritaner in Deutschlan­d. Noch im selben Jahr erfolgte seine Ernennung zum Bischof des neu gegründete­n Bistums Alindao, wo er zehn Jahre lebte, durch den 2005 verstorben­en Papst Johannes Paul II. Vier Jahre später wird Marzinkows­ki der „Winfried-preis“für Völkervers­tändigung und Frieden in Fulda verliehen.

Seit 2014 lebt Peter Marzinkows­ki wieder in Deutschlan­d. Seit seiner Rückkehr hält der emeritiert­e Bischof aber engen Kontakt zu seiner ehemaligen, vom Bürgerkrie­g stark bedrängten, Diözese. „Alindao ist völlig zerstört“, berichtet er. „Vorige Woche erst hatte ichbesuch von der Ökonomin der Diözese. Sie konnte gar nicht richtig erzählen, jedes Mal kamen ihr die Tränen. Ich wünsche mir, dass sie dort endlich Frieden finden, doch das hängt auch von Europa ab.“

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FOTO: HAMMER Zehn Jahre war Peter Marzinkows­ki als Bischof in Alindao tätig. Seit 2014 lebt er wieder in Deutschlan­d, und zwar im Kloster Knechtsted­en.

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