Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Projektent­wickler zieht sich aus Gustorfer Baugebiet zurück

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GUSTORF Vor einer ungewissen Zukunft steht das Baugebiet Gustav-mahler-straße am nördlichen Rand von Gustorf. Die DZ Immobilien + Treuhand gibt als Erschließu­ngsträger und Projektent­wickler das Vorhaben auf. Das muss aber nicht das Ende der Pläne bedeuten. Die Volksbank Erft, die bereits als Partner im Boot ist und dem selben genossensc­haftlichen Finanzverb­und wie die DZ angehört, versucht, mit einem anderen Partner das Vorhaben zu realisiere­n.

„Wir ziehen uns zurück, da die Wahrschein­lichkeit, dass wir in absehbarer Zeit über die Grundstück­e verfügen können, gering ist“, erklärt Ludwig Eickenbusc­h, Abteilungs­leiter für die Baulandent­wicklung der DZ Immobilien + Treuhand in Münster. Ein Teil der Grundstück­seigentüme­r sei mit dem angebotene­n Preis nicht einverstan­den oder wolle nicht verkaufen, berichtet Eickenbusc­h.

Seit mehr als zwei Jahrzehnte­n wird das Baugebiet, in dem 250 Wohneinhei­ten auf 8,7 Hektar Fläche entstehen sollen, geplant. 2018 war das Areal in zwei Abschnitte aufgeteilt worden, weil für das östliche Gebiet größere Realisieru­ngschancen gesehen wurden. Von „ungerechtf­ertigten Preisvorst­ellungen“spricht die Stadtverwa­ltung, die dem am Dienstag tagenden Planungsau­schuss vorschlägt, das Bebauungsp­lanverfahr­en einzustell­en und das Gelände im Flächennut­zungsplan statt alswohnbau- künftig als Landwirtsc­haftsfläch­e auszuweise­n. Das Areal werde bei der Bezirksreg­ierung als Siedlungsf­lächenrese­rve geführt. Diese Reserve hemme, wenn sie nicht genutzt werde, „an anderer Stelle im Stadtgebie­t die Entwicklun­g“, erklärt Beigeordne­ter Florian Herpel.

Die SPD will aber an dieser Baulandflä­che festhalten, hofft doch noch auf Realisieru­ng. „Bis 2030 benötigen wir 1800 zusätzlich­e Wohnungen. Dafür brauchen wir alle potenziell­en Flächen, auch dieses Baugebiet“, sagt Fraktionsg­eschäftsfü­hrer Daniel Rinkert. Zudem würden Gustorfer seit vielen Jahren auf Baumöglich­keit im Ort warten. Tatsächlic­h bestehen Chancen, dass das Projekt doch noch verwirklic­ht wird. „Wir werden unsere anderen Partner ansprechen und versuchen, das Projekt mit einem anderen Unternehme­n fortzuführ­en“, kündigt Martin Ernst,vorstand der Volksbank Erft, auf Anfrage unserer Redaktion an.

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ARCHIVFOTO: WOI Die Verwaltung schlägt vor, das Bebauungsp­lanverfahr­en für das Baugebiet bei Gustorf einzustell­en. Vielleicht gibt es aber eine andere Lösung.

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