Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Staufalle Neuss wird immer größer
Schon seit der Sperrung der Bergheimer Straße brauchen Pendler starke Nerven. Ab Montag folgt die nächste Baustelle.
NEUSS Wer in diesen Wochen motorisiert in der Neusser Innenstadt unterwegs ist, muss zusätzlich Zeit einplanen. Vor allem im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr sind unter anderem rund um den Friedrich-ebert-platz bis zum Kreishaus lange Autoschlangen zu beobachten. Der „Verursacher“ist schnell gefunden: Wegen Kanal-arbeiten ist die Bergheimer Straße auf dem Abschnitt zwischen Schillerstraße und Eichendorffstraße aktuell gesperrt, gleiches gilt für die Dreikönigenstraße. Dort werden teilweise mehr als 100 Jahre alte Kanalleitungen unter der Straßendecke erneuert. Danach sind die Straßen sowie Geh- und Radwege an der Reihe. Laut Stadt sollen die Arbeiten 20 Monate dauern.
Durch den Wegfall dieser wichtigen Verkehrsachse kommt es auf den umliegenden Straßen zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen. Zwar wurde unter anderem die Ampelschaltung am FriedrichEbert-platz anders getaktet, das führt aber wiederum auf der Nordkanalallee zu längeren Wartezeiten. Auch dass die Einbahnstraßenregelung auf beiden Seiten der Bergheimer Straße aufgehoben wurde und Kant- und Eichendorffstraße dafür nun Einbahnstraßen sind, um Autofahrern die Durchfahrt zu erleichtern, löst die Probleme nur bedingt.
Doch damit nicht genug: Denn wie die Stadt jetzt mitteilte, müssen sich Verkehrsteilnehmer auf die nächste Sperrung in Innenstadt-nähe einstellen. So wird der Kreuzungsbereich von Kanalstraße und Erftstraße ab kommendem Montag für etwa vier Wochen ge- sperrt. Grund ist der Abschluss der Kanalbaumaßnahmen im Bereich der Kanalstraße. Der Verkehr soll über die Kaiser-friedrich-straße und die Schorlemerstraße umgeleitet werden. Für Autofahrer wird es also noch unübersichtlicher als ohnehin schon.
Karl-josef Kirschbaum von der „Interessengemeinschaft Funk Taxi Zentrale Neuss“ist seit 40 Jahren als Taxifahrer unterwegs. Für ihn ist die aktuelle Verkehrssituation vor allem in den Morgenstunden oft ein Geduldsspiel.„gerade wenn man morgens über die Jülicher Straße in die Innenstadt will, ist es eine Katastrophe“, sagt er. Dann sei nämlich auch die Weingartstraße als Alternativroute dicht.„zum Glück können wir dort die Busspur mitbenutzen“, sagt Kirschbaum. Die Sperrung der Berg- heimer Straße könne man zwar als Verkehrsteilnehmer mit Ortskenntnis durch einige „Schlupflöcher“kompensieren, ein wesentlich größeres Problem sei die noch bis Juli andauernde Sperrung der Hafenstraße (stadtauswärts). „Teilweise muss man Riesen-umwege fahren“, sagt der Taxi-fahrer. Da es in der Vergangenheit bereits vorgekommen sei, dass der Fahrgast aufgrund der
Während der Sperrung der Kreuzung Kanalstraße/erftstraße ist der Parkplatz „Alte Post“über den Hamtorwall anfahrbar und kann über die Promenadenstraße verlassen werden. Ortskundige werden gebeten, den Bereich zu umfahren. Dauer Der Kreuzungsbereich wird ab kommendem Montag für etwa vier Wochen gesperrt. langen Wartezeit in diesem Bereich bereits das Weite gesucht hat, habe man die Rufordnung im Datenfunk geändert, sodass auf Fahrzeuge an anderen Standorten zurückgegriffen wird.
Andreas Alberts, Vorsitzender der Anwohner-initiative Marienviertel, beobachtet die Probleme an der Hafenstraße bereits seit mehrerenwochen. Rückstaus bis zur Collingstraße seien keine Seltenheit. „Die Straßen in dem Bereich sind nicht dafür ausgelegt, den zusätzlichen Verkehr aufzufangen.“
Die Stadtverwaltung bestätigt auf Nachfrage das, was viele Verkehrsteilnehmer bereits mitbekommen haben: „Die Sperrung der Bergheimer Straße als eine Hauptverkehrsstraße der Innenstadt führt zu stärkerer Belastung der ohnehin bereits verkehrsreichen Straßen wie der Jülicher Straße und der Norkanalallee. Gerade in Stoßzeiten lassen sich längere Wartezeiten an Ampeln beziehungsweise Kreuzungen daher nicht vermeiden.“