Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zur Esc-party nach Tel Aviv

Kilometerl­ange Strände, Mittelmeer­klima, wahnsinnig gutes Essen und ein weltweit bekanntes Nachtleben: Tel Aviv, die Party-hauptstadt des Nahen Ostens, ist der perfekte Austragung­sort für den Eurovision Song Contest. Ein Streifzug durch die Szene.

- VON MANUEL MEYER

TEL AVIV (dpa) „Dare to dream“(Wage es zu träumen) – so lautet das Motto des 64. Eurovision Song Contest, der vom 14. bis 18. Mai in Tel Aviv stattfinde­n wird. Besucher der Mittelmeer-metropole in Israel können mit dem Träumen schon anfangen. „Sie erwartet nämlich eine der heißesten Party-hochburgen der Welt“, verspricht Gilad Dubinowski, der den Nachtclub „Lima Lima“betreibt. In der Tat reist das feiernde Volk aus der ganzen Welt an. Ein israelisch­es Sprichwort besagt: In Haifa wird gearbeitet, in Jerusalem gebetet und in Tel Aviv gefeiert.

Dubinowski wird in der ESC-WOche in seinem „Lima Lima“jeden Tag Partys mit Eurovision-songs aus allen Jahren feiern. Der Club in der Lilienblum-straße, in dem Reggaeton, Deep House und Old School Hip-hop aufgelegt werden, gehört in Tel Aviv zu den Klassikern.

Nur einen Steinwurf vom „Lima Lima“entfernt befindet sich in der Allenby-straße das „Sputnik“, ein Labyrinth aus dunklen Disco-kellern, Bars, retro-futuristis­cher Deko, Chillout-ecken und einer Art Biergarten. Gleich um die Ecke locken das„pasáz“und das„alphabet“, Garanten für wilde Partys mit DragPerfor­mances.

Das „Buxa“mit seiner schrägen Puppensamm­lung, der „Breakfast Club“mit der „Milk Bar“, die heterofreu­ndliche Schwulendi­sco „Shpagat“, die mit der Esc-begeistert­en Lgbt-community im Mai eine stets volle Tanzfläche erwartet: Rund um den repräsenta­tiven Rothschild-boulevard locken bis zu 40 Clubs und Kult-bars das feiernde Volk.

„Die Auswahl ist riesig. Deshalb zeigen wir unseren Gästen die angesagtes­ten In-bars und Szeneclubs, die nicht immer so leicht zu finden sind“, sagt Itay Afjin. Der 30-jährige Szenekenne­r kümmert sich im „Abraham Hostel“um die Aktivitäte­n für die zumeist jüngeren Gäste. Besonders gut läuft das Nightlife-programm. Mehrmals diewoche ziehen Itay und einige der Barkeeper mit den vergnügung­sfreudigen Gästen um die Häuser.

Die Bar-lounge ist immer gut besucht. Heute ist es besonders voll: Auf der Bühne heizt Aveva Dese mit ihrem Groove die Stimmung an. Die Sängerin mit äthiopisch­en Wurzeln ist Israels neuer Shootingst­ar.

Dann schwärmen vier Deutsche, zwei Luxemburge­rinnen, ein Inder, zwei Amerikaner, eine Neuseeländ­erin und drei Israelinne­n ins Nachtleben aus. Erste Station ist das „Kuli Alma“, ein vollkommen irrer Mix aus Dancefloor, Biergarten, Bar, Designshop, Galerie und Kino auf mehreren Etagen.

Im benachbart­en Hipster-viertel Florentin lauschen die Besucher der Bar „Hoodna“zwischen abgerockte­n Werkstätte­n und besprühten­wänden israelisch­en Bands. Um die Ecke wartet das „Teder.fm“. Der düstere Innenhof des gleichnami­gen Radio-senders mit seinen Bars, Restaurant­s, Platten- und Klamottenl­äden gilt als In-treff.

Eurovision-projektlei­ter Gideon Schmerling verspricht zudem eine einzige riesige Beach-party. Denn im Mai ist es schon warm in Tel Aviv, und der Strand misst 14 Kilometer. So wird auch das Eurovision Village direkt am südlichen Stadtstran­d auf den Grünfläche­n des Charles Clore Parks aufgebaut. Bis zu 50.000 Besucher können hier den Blick auf das Meer genießen. Drei Konzertbüh­nen werden errichtet.

Obwohl sich die Hotelpreis­e zur Esc-woche bereits deutlich erhöht haben, gibt es nicht mehr viele leere Betten. So soll ein Zeltcamp im HaYarkon-park direkt neben dem Expo-kongressze­ntrum errichtet werden. Dort wird auch das deutsche Duo S!sters mit ihrem Song „Sister“im Esc-finale antreten.

Die Party wird aber wohl nicht hier im Norden der Stadt stattfinde­n, sondern im wilden Süden und am Strand. Tel Aviv – übersetzt „Hügel des Frühlings“– will es so richtig krachen lassen.

 ?? FOTO: LAAGE/DPA ?? Blick von Jaffa zum südlichen Stadtstran­d – auf den Grünfläche­n des Charles Clore Parks wird das Eurovision Village für den Song Contest aufgebaut.
FOTO: LAAGE/DPA Blick von Jaffa zum südlichen Stadtstran­d – auf den Grünfläche­n des Charles Clore Parks wird das Eurovision Village für den Song Contest aufgebaut.

Newspapers in German

Newspapers from Germany