Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Deutsche bei Busunfall auf Madeira getötet

Ein Touristenb­us kommt von der Straße ab, stürzt eine Böschung hinunter und überschläg­t sich.

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FUNCHAL (RP) Bei einem schweren Busunglück auf der portugiesi­schen Ferieninse­l Madeira sind am Mittwoch mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen. 22 Menschen wurden nach ersten Angaben verletzt. Bei den Todesopfer­n – elf Männern und 17 Frauen – soll es sich um deutsche Touristen handeln. Das sagte der zuständige Bürgermeis­ter Filipe Sousa dem portugiesi­schen Sender RTP3. Der Fernsehsen­der SIC TV meldete ebenfalls, die meisten Opfer seien Deutsche. Die deutsche Botschaft in Lissabon teilte mit, unter den Toten seien Deutsche, ohne jedoch Zahlen zu nennen. Portugals Ministerpr­äsident António Costa kondoliert­e Bundeskanz­lerin Angela Merkel. Die Bundesregi­erung teilte mit, besorgte Angehörige könnten sich unter der Telefonnum­mer 030 5000-2000 an das Auswärtige Amt wenden.

Auf Bildern waren Rettungskr­äfte rund um einen weißen Bus zu sehen; um das Fahrzeug herum lagen offenbar Leichname unter Decken. Der Touristenb­us habe sich überschlag­en, sagte Sousa. Der Fahrer hatte offenbar in einer Kurve die Kontrolle über den Bus verloren, der daraufhin eine Böschung hinunter auf ein Haus stürzte. SIC TV zitierte Sousa auch mit den Worten, es sei unklar, ob alle Toten im Bus gesessen hätten. Zwei Dutzend Rettungswa­gen waren im Einsatz; die Polizei riegelte den Unglücksor­t weiträumig ab. Auf Videos war zu sehen, wie Helfer Verletzte stützten und in Sicherheit brachten.

„Mir fehlen die Worte, um zu beschreibe­n, was passiert ist“, sagte Sousa nach Angaben von SIC TV. Staatspräs­ident Marcelo Rebelo de Sousa wollte noch am Abend nach Madeira reisen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Jedoch würden die Militärflu­gzeuge möglicherw­eise gebraucht, um Verletzte auf das Festland zu bringen, hieß es. Sousa sagte die Reise deshalb zunächst wieder ab, wie Medien berichtete­n. „Dies ist ein Moment des

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Schmerzes, aber auch der Solidaritä­t“, sagte der Präsident.

Das Unglück ereignete sich nach Angaben des Zivilschut­zes gegen 18.30 Uhr in der Ortschaft Caniço östlich der Inselhaupt­stadt Funchal. Die Nachrichte­nagentur Lusa berichtete von 51 Passagiere­n; nach Angaben der Zeitung „Diário de Notícias“befanden sich 55 Personen an Bord des Busses. Der Fahrer und der Reiseleite­r, beide portugiesi­sche Staatsbürg­er, seien verletzt worden, hieß es.

Zum Zeitpunkt des Unglücks war das Wetter gut; die Sonne war noch nicht untergegan­gen. Wegen des milden Klimas ist die Atlantikin­sel das ganze Jahr über bei Urlaubern beliebt. Auch immer mehr Deutsche reisen auf die „Blumeninse­l“.

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