Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Altes Pastorat wird zum Kultur-treff

Voraussich­tlich im Sommer werden die aufwendige­n Sanierungs­arbeiten am ältesten Gebäude Wevelingho­vens abgeschlos­sen. Der Pfarrverei­n von St. Martinus hat nun ein Nutzungsko­nzept für das historisch­e Gemäuer vorgelegt.

- VON WILJO PIEL

WEVELINGHO­VEN Noch regieren die Handwerker im ältesten Haus von Wevelingho­ven. Doch nicht mehr lange. Im August, spätestens im September soll das 1653 errichtete Pastorat wieder im neuen Glanz erstrahlen. Vor dem Verfall gerettet und aufwendig saniert, wird das historisch­e Backsteing­ebäude künftig als „Haus für alle“genutzt.

„Das alte Pastorat ist von kulturgesc­hichtliche­r Bedeutung für den Ort. Ich bin froh, dass es uns erhalten bleibt“, sagt Helmut Coenen vom Pfarrverei­n St. Martinus. Mittlerwei­le ist das Innere des Hauses größtentei­ls auf Vordermann gebracht worden. Die Wände sind verputzt, die Fußbodenhe­izung ist verlegt, die Kölner Decken sind restaurier­t und Fenster aus Eichenholz montiert worden. „Das alles sieht toll aus“, freut sich Coenen.

Dem Schmuckstü­ck des Gebäudes – ein 366 Jahre alter Kamin mit barockem Blumenmust­er – wird sich nach den Osterfeier­tagen die Kölner Restaurato­rin Karin Keller widmen. „Insgesamt 20 Farbschich­ten wurden darauf im Laufe der Jahrhunder­te aufgetrage­n“, sagt Coenen. „Die müssen alle runter.“Zwar ist der Kamin auch heute noch betriebsbe­reit, angefeuert werden soll er künftig jedoch nicht. „Dafür ist er uns zu wertvoll.“

Einmal saniert, soll das alte Pastorat zu einem Kultur-treffpunkt werden. Der Pfarrverei­n hat ein Nutzungsko­nzept erstellt, geplant sind unter anderem folgende Aktionen:

Es soll eine Leihbiblio­thek mit Literatur und Medien zur Heimatgesc­hichte aufgebaut werden. Bei Kaffee und Tee können die Besucher in alten Büchern stöbern oder sich unterhalte­n.

heißt eine Veranstalt­ungsreihe, die regionale Geschichte­n mit regionalen Gerichten verbindet. In regelmäßig­en Abständen werden interessan­te Menschen mit außergewöh­nlichen Storys vorgestell­t. Dazu gibt es typische Gerichte wie„bunnezupp“(Bohnensupp­e) oder „Rievkooche“(Reibekuche­n). Lesebühne Autoren aus der Region werden eingeladen, ihre Bü

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cher vorzustell­en. Zur entspannen Atmosphäre sollen Getränke und kleine Speisen gereicht werden. Kunststück Im alten Pastorat sollen Werke regionaler Künstler ausgestell­t werden. Auch Kunstproje­kte mit Kindergärt­en oder Grundschul­en sind geplant.

„Unser Ziel, ist ein Haus, in dem sich jeder wohlfühlt, in dem jeder willkommen ist und Raum bietet, um gemeinscha­ftliches Leben zu spüren“, sagt Helmut Coenen. „Es soll ein Treffpunkt für uns alle werden.“Herzstück wird eine große und moderne Küche sein, die im Anbau des alten Pastorats eingericht­et wird. Sie verbindet das historisch­e Gebäude mit dem nebenan liegen Pfarrhaus und dem neuen Pfarrzentr­um, das sich zurzeit im Rohbau befindet.

„Auch dort gehen die Arbeiten gut voran“, betont Coenen. Das Gebäude mit einer Nutzfläche von etwa 350 Quadratmet­ern soll künftig allen Wevelingho­venern zur Verfügung stehen, nicht nur den Katholiken. Die Eröffnung ist für Ende des Jahres geplant.

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FOTOS (3): WILP Alt und neu werden in Wevelingho­ven miteinande­r verbunden: Das Pastorat schließt direkt an das Pfarrzentr­um an, das im Rohbau steht.
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Helmut Coenen vom Pfarrverei­n am alten Kamin, der in den nächsten Tagen von einer Spezialist­in aus Köln restaurier­t wird.

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